Das kommt offensichtlich auch für Stammgäste unerwartet: Das Wirtshaus Silberwald im Illerholzweg in Neu-Ulm hat Knall auf Fall dicht gemacht. „Aus persönlichen Gründen ist der Silberwald ab sofort dauerhaft geschlossen“, schreibt Gastronom Henry Glinka am Dienstag in den sozialen Netzwerken. Zu den Beweggründen ist in den Posts auf Facebook und Instagram nichts zu erfahren. „Danke für die tolle Zeit mit Euch!“, heißt es da lediglich.
Im Gespräch mit unserer Redaktion will Glinka am Mittwoch nicht mehr dazu sagen, als im Netz veröffentlicht wurde. Er bittet darum, das zu respektieren. Schließlich gehe es um eine persönliche Angelegenheit. Das Aus scheint aber urplötzlich zu kommen. Für diese Woche veröffentlichte er noch eine Speisekarte für „Tagesschmankerl“ wie Allgäuer Käseschnitzel, Holzfällersteak und Co.
Im Netz reagiert dem Vernehmen nach auch treue Kundschaft teils schockiert auf die für sie unerwartete Schließung. „Oh nein! Warum? Meine Eltern waren doch heute Mittag noch da und sie sind Stammkunden, aber sie wissen von nichts. Ich habe es ihnen gerade gesagt, sie wollen es gar nicht glauben“, schreibt eine Nutzerin. Eine andere mutmaßt: „Das ist eine Falschmeldung, da muss jemand seinen Account gehackt haben.“ Hierauf reagiert Glinka und schreibt: „leider nicht“.
Gastronom und Koch Henry Glinka übernahm das Wirtshaus Silberwald im Sommer 2020
Glinka hatte das mehr als 80 Jahre alte Lokal im Sommer 2020 übernommen und dort seither bayerisch-schwäbische Küche angeboten. Der Biergarten fasst 400 Menschen. Das Wirtshaus ist eine der Ausflugsgaststätten mit nachgewiesenem hohem Kultcharakter. Dort verkehrt ein sehr bunt gemischtes Publikum aller Altersschichten, das eine gutbürgerliche Bewirtung zu schätzen weiß.
Zeitweise hatte sich Glinka auch mit einem zweiten Restaurant versucht. Im März 2023 übernahm er das Lokal im Orange Hotel im Neu-Ulmer Gewerbegebiet Dieselstraße, gab das aber nach acht Monaten wieder auf. Glinka nannte damals Personalmangel und Familie als Beweggründe. „Ich kann mich nicht komplett zerreißen“, sagte er. Auf ihn folgte Wolfgang Kling, der in Senden-Hittistetten das „König Ludwig“ betreibt, und zwischenzeitlich auch schon nicht mehr im Orange Hotel vertreten ist. Wie es im Silberwald indes weitergeht, ist unklar.
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