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Polizei zum Pokalfinale Illertissen-Unterhaching: Rechtsextremes Tattoo, Faustschlag, Stinkefinger & Pyro

Illertissen

Polizei-Bilanz zum Pokalfinale: Rechtsextremes Tattoo, Faustschlag, Stinkefinger und Pyro

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    Die Hachinger Fans sind sauer auf ihre Mannschaft und die Laune dürfte sich beim Pokalfinale kaum gebessert haben.
    Die Hachinger Fans sind sauer auf ihre Mannschaft und die Laune dürfte sich beim Pokalfinale kaum gebessert haben. Foto: IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/

    Aus sportlicher Sicht war der Samstagabend für den FV Illertissen ein voller Erfolg: Die Mannschaft von Trainer Holger Bachthaler gewann das Endspiel des Bayerischen Totopokals mit 1:0 vor heimischer Kulisse. Wenngleich von den insgesamt 2174 Zuschauern etwa 700 Gästefans waren. Nämlich die der SpVgg Unterhaching. Die machten unter anderem mit Pyrotechnik auf sich aufmerksam. Die Polizei berichtet in ihrem Pressebericht am Sonntag aber noch von weiteren Zwischenfällen. Darunter ein Anhänger des SSV Ulm mit einer rechtsextremistischen Tätowierung.

    Aus Sicht der Polizei verlief der Abend folgendermaßen: Zum Beginn der Partie habe sich im Gästefanblock eine Menschentraube unter einer Blockfahne formiert. Beim Einlauf der Mannschaften seien aus dieser Ansammlung heraus zahlreiche pyrotechnische Gegenstände gezündet worden, sodass der Haching-Block kurze Zeit in roten und blauen Rauch gehüllt war. Auch während der zweiten Halbzeit seien noch mindestens zweimal kleinere Pyros abgebrannt worden, so die Polizei. Die war nach eigenen Angaben mit starken Kräften am Vöhlinstadion präsent. Die Polizeiinspektion Illertissen sei unter anderem von Kräften der Bereitschaftspolizei aus München unterstützt worden.

    Über Videoaufnahmen hätten die Ermittler zwei Gästefans identifizieren können, welche Hachinger Fans bei der Vermummung vor dem Abbrennen der Pyrotechnik Deckung gegeben haben sollen. Die beiden Männer erhalten laut Polizei eine Strafanzeige wegen Beihilfe zum Vermummungsverbot nach dem Bayerischen Versammlungsgesetz, das auch für öffentliche Veranstaltungen gilt.

    Illertissen gegen Unterhaching: Fan des SSV Ulm fällt mit rechtsextremistischer Tätowierung auf

    Ein Fan im Heimbereich, der laut Polizei dem SSV Ulm zugerechnet werden konnte, soll im Stadion mit einer rechtsextremistischen Tätowierung aufgefallen sein. Der Mann hatte auf seiner Wade ein Zeichen tätowiert, welches nach Ansicht der Ermittler den Tatbestand des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen erfüllt. Die Identität des Mannes sei festgestellt worden. Nachdem er sein Tattoo abgeklebt hatte, durfte er wieder ins Stadion und das Spiel zu Ende sehen.

    Zum Ende der Partie soll ein Fan aus Unterhaching einen Polizeibeamten von hinten mit der Faust auf den zu diesem Zeitpunkt getragenen Schutzhelm geschlagen haben. Der Beamte sei leicht am Hals verletzt worden und hatte Schmerzen, heißt es. Der Fan wurde vorläufig festgenommen. Er durfte dennoch mit den Fans aus Unterhaching die Heimreise antreten. Gegen ihn wurde ein Strafverfahren wegen eines tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte sowie Körperverletzung eingeleitet.

    Pokalfinale in Illertissen: Zwei Fußballfans zeigen Polizeikräften den Stinkefinger

    Auch sollen zwei Fußballfans im Nachgang der Partie Einsatzkräften den sogenannten Stinkefinger gezeigt haben. Auch hier wurden Ermittlungsverfahren wegen Beleidigung eingeleitet. Welchem Fanlager die beiden Beschuldigten angehörten, ist der Polizei noch unklar.

    Weil der FVI die Partie gewann, sei die Stimmung der Fans aus Unterhaching zum Abpfiff umgeschlagen. Die Mannschaft wurde ausgepfiffen. Um einen Platzsturm zu verhindern, seien Polizeikräfte mit Schlagschutz und Helm ins Stadion vor den Gästefanblock verlegt worden. Auch der Sicherheitsdienst sei mit zahlreichen Ordnern präsent gewesen. „Die Situation konnte aber verbal und ohne Einschreiten der Polizei gelöst werden“, heißt es.

    „Im Gesamten betrachtet feierten die zahlreichen Fußballfans friedlich in Illertissen“, schreibt die Polizei. „Die Stimmung war ausgelassen, und die Polizei zieht eine positive Bilanz aus dem Einsatz.“ Der FV Illertissen habe zusammen mit dem professionellen Sicherheitsdienst einen sehenswerten Fußballabend in der Region organisiert, heißt es abschließend.

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