Das Bayerische Landeskriminalamt (BLKA) und das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West ermitteln gegen einen Polizisten aus der Region. Das geht aus einer Mitteilung des BLKA am Montag hervor. Nach Informationen unserer Redaktion arbeitete er im Kreis Neu-Ulm. Es geht dabei um den Verdacht des Handels mit Betäubungsmitteln, der Bestechung und der Anstiftung zum Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse. Ermittelt werde bereits seit mehreren Monaten, am Montag erfolgten nun Durchsuchungen. Doch damit nicht genug: Auch eine Mitarbeiterin des Landratsamts Neu-Ulm steht im Fokus der Ermittlungen.
Verdacht gegen einen Polizisten und Mitarbeiterin aus Landratsamt in Neu-Ulm
Bei ihr gehe es insbesondere um den Verdacht der Bestechlichkeit, wie das BLKA erklärt. Konkret werden die Beschuldigten unter anderem verdächtigt, Prozesse manipuliert zu haben, die mit der Wiedererlangung von Fahrerlaubnissen durch medizinisch-psychologische Untersuchungen (MPU) zusammenhängen.
Seit dem frühen Montagmorgen kam es durch das BLKA, die Kriminalpolizei Memmingen, die Polizei München und das Hessische LKA deshalb zu Durchsuchungen in 23 Objekten in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen. Dabei wurden 15 Wohnungen und sechs Geschäftsräume durchsucht, aber auch eine Polizeidienststelle in Bayern sowie die Führerscheinstelle des Landratsamtes Neu-Ulm.
Durchsuchungen in 23 Objekten – Polizist wurde suspendiert
Gegen den verdächtigen Polizisten aus dem Kreis Neu-Ulm, der laut BLKA als Streifenbeamter tätig war, wurde eine Suspendierung ausgesprochen. Er darf wegen der laufenden Ermittlungen keinen aktiven Dienst mehr leisten. Bereits im Juli 2024 sei den Ermittlern bekannt geworden, dass der Verdächtige mit Betäubungsmitteln handeln soll. Die weiteren Ermittlungen ergaben dann den Verdacht, dass der Polizist gemeinsam mit einer Labormitarbeiterin und einer leitenden Mitarbeiterin der Neu-Ulmer Führerscheinstelle Gesundheitszeugnisse manipuliert haben soll. Hierdurch sollen betroffene Personen, denen der Führerschein wegen Alkohols entzogen worden war und die für die MPU einen Abstinenznachweis vorlegen mussten, gegen eine Geldzahlung ihre Fahrerlaubnisse zurückerlangt haben.
Insgesamt wird gegen 13 Personen ermittelt, zu Festnahmen kam es bislang noch nicht. Bei den Durchsuchungen wurden Beweise gesichert, es waren mehr als hundert Polizisten im Einsatz, darunter auch Sondereinsatzkräfte. Die Ermittlungen würden „einige Zeit in Anspruch“ nehmen, so die Polizei.
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