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Roth im Landkreis Neu-Ulm: Kommunen sollen für Schutz vor Hochwasser kooperieren

Pfaffenhofen

Die Roth beherrschen: Gemeinsam zum Schutz vor Hochwasser

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    Mehrere Anliegergemeinden der Roth – Pfaffenhofen, Weißenhorn, Oberroth und Buch – sollen in einem gemeinsamen „Integralen Konzept zum kommunalen Sturzflut-Risikomanagement“ zusammenarbeiten.
    Mehrere Anliegergemeinden der Roth – Pfaffenhofen, Weißenhorn, Oberroth und Buch – sollen in einem gemeinsamen „Integralen Konzept zum kommunalen Sturzflut-Risikomanagement“ zusammenarbeiten. Foto: Manuela Rapp

    Das Programm, in das Pfaffenhofen vom Wasserwirtschaftsamt Donauwörth aufgenommen wurde, hat einen ziemlich langen Namen: „Integrales Konzept zum kommunalen Sturzflut-Risikomanagement“ heißt es. Bürgermeister Sebastian Sparwasser (parteilos) nannte es in der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderats ein „vorgelagertes Programm, um Hochwassersituationen zu verhindern“. Intention sei es, „Maßnahmen zu finden, die es ermöglichen, dass Wasser auf Flächen zurückgehalten wird, um so nicht so schnell in die Gewässer zu gelangen“. Die Kosten für so einen Entwurf werden von der Regierung von Schwaben gefördert.

    In der Sitzungsvorlage wird die Absicht, die hinter dem Programm steht, so formuliert: „Das Sturzflut-Risikomanagement verfolgt das übergeordnete Ziel, die Risiken und Auswirkungen von Sturzfluten durch Starkregenereignisse zu minimieren und die Sicherheit der Bevölkerung, Infrastruktur und Umwelt zu gewährleisten.“ Definiert würden in so einem Konzept konkrete Maßnahmen samt Umsetzungsempfehlungen, schreibt die Verwaltung weiter. Was Sparwasser in diesem Zusammenhang besonders hervorhob: „Das Konzept soll gemeindeübergreifend abgestimmt werden.“ Beabsichtigt sei, dass die an der Roth liegenden Kommunen Weißenhorn, Oberroth und Buch zusammen mit Pfaffenhofen „die Risikosituation gemeinsam angehen.“ Jede Gemeinde kann dabei einzeln gefördert werden.

    Die Roth fällt nicht in die Verantwortung des Marktes Pfaffenhofen

    Für die Bewertung der Gewässer erster und zweiter Ordnung sei das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth zuständig, für diejenigen dritter Ordnung – in der Regel Gräben und kleinere Bäche – die Kommune, erklärte der Rathauschef auf Nachfrage von Andreas Wöhrle (FW und dritter Bürgermeister). Das gelte sowohl für deren Unterhalt, als auch für deren Risikobewertung. „Meist liegen sie auf Feldern“, sagte Sparwassser, also häufig außerhalb von Risikogebieten. Die Sitzungsvorlage geht noch näher ins Detail: Maßnahmen, die im Konzept empfohlen werden, könnten demnach nur dann gefördert werden, wenn sie im Falle dieser Gewässer dem Hochwasserschutz dienten. Sonst müsste die Gemeinde bezahlen. Auch darauf machte der Bürgermeister aufmerksam.

    Was die Roth angeht, fällt sie als Gewässer zweiter Ordnung nicht in die Verantwortung des Marktes. Für sie werde in den Gemeinden Nersingen, Pfaffenhofen und Weißenhorn laut Auskunft des Wasserwirtschaftsamtes eine eigene Berechnung des Überschwemmungsgebiets vorgenommen, informiert dazu die Sitzungsvorlage. Für die ebenfalls zur Kategorie zwei gehörenden Gewässer Biber und Osterbach sei derartiges momentan nicht vorgesehen.

    Pfaffenhofen will noch die Beschlüsse in den anderen Kommunen abwarten

    Hans Kast (SPD) fragte: „Wie geht es weiter? Wer erarbeitet was?“ Es sei langwierig, bis so eine Maßnahme getroffen werde. „Ein Planungsbüro errechnet Situationen und leitet daraus zu treffende Maßnahmen ab“, sagte der Bürgermeister. Max Spleiß (Parteifreie Wählergemeinschaft) fragte nach den Kosten: „Wir müssen unsere finanzielle Situation im Blick haben“, appellierte er und fügte hinzu: „Machen müssen wir etwas.“  In der Sitzungsvorlage wird davon ausgegangen, „dass für die Erstellung des Konzepts eine Förderung in Höhe von 75 Prozent der Gesamtkosten gewährt wird“. Was so ein Konzept koste, wisse er nicht, antwortete der Bürgermeister. Sein Vorschlag: Angebote einholen und dann entscheiden.

    Hildegard Feurich-Kähn (SPD) sprach sich dafür aus, die Feuerwehr mit ins Boot zu holen. Susanne Schmid (Bündnis 90/Grüne) regte an, sich eventuell ein Beispiel, was man von einer Sturzflutanalyse erwarten könne, anzuschauen. Letztlich beschloss das Gremium, dass es beabsichtige, ein derartiges Konzept erstellen zu lassen. Abgewartet werden sollen aber noch die Beschlüsse der anderen Kommunen. Danach kann die Verwaltung alles in die Wege leiten. „Damit melden wir der Regierung von Schwaben unser Interesse“, resümierte der Bürgermeister.

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