Die Gesundheit geht vor bei den Handballern des SC Vöhringen
Plus SC Vöhringen verzichtet auf das Spiel gegen eine Mannschaft aus der Nähe des Corona-Hotspots Esslingen. Der Verein kündigt auch für die Zukunft eine klare Linie an
So brutal hat es keine andere Sportart und keine andere Liga erwischt: Sechs Partien waren am Samstag in der Staffel 2 der Handball-Verbandsliga angesetzt, vier davon wurden bereits am Freitag gestrichen. Betroffen ist auch das Spiel zwischen dem SC Vöhringen und dem TSV Köngen. Grund für die Absage sind nicht positive Corona-Tests oder Verdachtsfälle, sondern schlicht die Angst vor einer Ansteckung mit dem Virus. Köngen ist nur etwas mehr als zehn Kilometer vom Hotspot Esslingen entfernt, wo die berühmte Siebentage-Inzidenz derzeit bei über 80 liegt. Vor dem Abschlusstraining am Donnerstag wurde deswegen in Vöhringen kurzfristig eine Mannschaftssitzung einberufen, der stellvertretende Abteilungsleiter Andreas Heinrich berichtete hinterher: „Letztendlich sind es halt doch die Spieler, die das höchste Risiko zu tragen haben. Innerhalb unserer Mannschaft war keine einheitliche Meinung zu erkennen, aber einige Spieler waren nicht bereit, unter diesen Voraussetzungen anzutreten.“
Handballer des SC Vöhringen hatten hohen Aufwand betrieben
Dabei hatte der Verein im Vorfeld einen hohen Aufwand betrieben, um die Vorgaben zum Schutz der wenigen zugelassenen Besucher zu erfüllen. Zudem sollte die Partie per Livestream in der Gymnastikhalle des Sportparks gezeigt werden. Heinrich sagt: „Da steckt wochenlange Arbeit dahinter, aber die Bedenken der Akteure müssen wir nach den neuesten Entwicklungen eben auch akzeptieren.“ In beiden Mannschaften spielen nach seiner Auskunft auch Lehrer, Ärzte und Selbstständige, für die es um die Gesundheit und möglicherweise um die berufliche Existenz geht. Zudem erschließen sich nicht alle Regeln und Vorgaben: „Die Spieler dürfen nicht mal nebeneinander einlaufen und sie sollen sogar auf den Handschlag verzichten. Und was geht dann in den folgenden 60 Minuten ab?“
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