Eine blutige Eurocup-Schlacht
Sankt Petersburg hat den Sieg in Ulm unter hohen Verlusten erkämpft. Die Verlierer hätten sich in der letzten Szene des Spiels einen Pfiff der Schiris gewünscht
Zenit Sankt Petersburg hat sich den ersten Auswärtssieg im Basketball-Eurocup unter hohen Verlusten erkämpft. Bereits im zweiten Viertel zog sich Drew Gordon bei einem Zusammenprall mit Luke Harangody eine stark blutende Platzwunde unter dem rechten Auge zu. Und als in der letzten Szene des Spiels Ryan Thompson mit dem Ball unter dem Korb von Sankt Petersburg auftauchte, da stürzten sich gleich mehrere Spieler der Russen auf ihn. Im Gewühl brach das Nasenbein von Evgeny Voronov, die Schiedsrichter verzichteten in dieser unübersichtlichen Situation auf einen Pfiff. Den hätte sich der Ulmer Trainer Thorsten Leibenath durchaus gewünscht: „Es wäre in meinen Augen fair gewesen, wenn man Ryan Thompson an die Linie geschickt hätte.“ Der hätte in dem Fall mit zwei Freiwürfen seine Mannschaft in die Verlängerung retten können, so aber blieb es bei der 93:95-Niederlage von Ratiopharm Ulm. Kleiner Trost für den Bundesligisten: Alle Spieler haben den Abend gesund überstanden, was man in Sankt Petersburg eben nicht behaupten kann.
Wenn einem der Ulmer etwas passiert, dann gibt es seit einigen Tagen mit Jerrelle Benimon ja sogar eine Alternative. Da im Eurocup beliebig viele Ausländer eingesetzt werden dürfen, sollte der 2,03 Meter große Amerikaner eigentlich schon am Mittwoch spielen. Das hat letztlich nicht geklappt, weil noch keine Freigabe aus China vorliegt, wo Benimon zuletzt zwei Jahre lang sein Geld verdient hat. Das Spiel gegen Sankt Petersburg hat er deswegen in eine rote Jacke gekleidet und relativ emotionslos von der Bank aus verfolgt und ob er am Samstag (20.30 Uhr) in Tübingen seinen Einstand feiert, das ist zumindest sehr fraglich.
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