Großer Sport vor großer Kulisse des Ulmer Münsters
Nach den Kugelstoßern und den Basketballern kommen im August die Stabhochspringer. Für die geht es bei diesem Meeting um eine Menge
Stefanie Dauber ist derzeit beinahe täglich mit Fähnchen auf dem Münsterplatz unterwegs und misst die Windrichtung. Denn die ist wichtig beim Meeting am 9. August. Sie entscheidet darüber, in welcher Richtung die Anlage aufgebaut wird für die Stabhochspringerin vom SSV Ulm 1846 sowie ihre weiblichen und männlichen Kollegen. Wind von vorne oder von der Seite wäre schlecht. Weht er von hinten, dann sind nach Überzeugung von Dauber große Höhen möglich und vielleicht sogar die Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Katar. Die Norm für die Frauen sind 4,56 Meter und für die Männer 5,71. Das Meeting in der Ulmer Stadtmitte ist also mindestens ebenso sehr sportlicher Wettkampf wie Spektakel. Die Teilnehmerin an der Europameisterschaft in Berlin im vergangenen Jahr freut sich jedenfalls auf das Event in ihrem Wohnzimmer: „Die Atmosphäre bei einem Wettkampf in einer Stadt ist nicht vergleichbar mit der in einem Stadion.“
Beim Spiel von Ratiopharm Ulm stand der Spaß im Vordergrund
Zweimal war der Münsterplatz in den vergangenen Jahren Schauplatz von sportlichen Großereignissen. Beim Basketballspiel zwischen Ratiopharm Ulm und Bamberg stand 2015 der Spaß im Vordergrund. Ein Jahr zuvor ging es dagegen im Rahmen der deutschen Leichtathletik-Meisterschaft um die Medaillen im Kugelstoßen. Eine deutsche Meisterschaft in Ulm wird es in absehbarer Zeit nicht mehr geben, weil das Donaustadion den Anforderungen der Verbände nicht mehr genügt. Worüber sich Oberbürgermeister Gunter Czisch nach eigenem Bekunden ärgert: „Spitzensport darf doch nicht nur eine Angelegenheit für die großen Städte sein.“ Derzeit laufen zwar Gespräche mit der Landesregierung über eine Modernisierung des Donaustadions. Bis zu einem Beschluss oder gar einer Realisierung dürfte es aber noch ein paar Jahre dauern.
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