Meister mit dem letzten Schuss
Simon Wölfl aus Pfuhl holt überraschend den Titel und lässt sogar einen Rio-Starter hinter sich. Warum Olympia für ihn selbst trotzdem kein Thema mehr ist
Der Schützenverein Pfuhl hat einen deutschen Meister: Simon Wölfl holte sich an den Ständen in München-Hochbrück den Titel mit dem Luftgewehr und ließ unter anderem den Olympiateilnehmer Julian Justus hinter sich. Es war der bisher größte Erfolg für den 28-Jährigen, der beim Schützenverein Pfuhl groß geworden ist, dort noch immer das Amt des Sportleiters hat und in der Zweiten Bundesliga an Position eins für die Feuerstutzengesellschaft Kempten schießt. Es war außerdem ein überraschender Erfolg. Während sich viele der Konkurrenten professionell auf den Wettkampf vorbereiten konnten, ist Wölfl als Techniker im Maschinenbau beruflich stark engagiert, und in den Wochen vor dem Wettkampf war er noch auf Dienstreisen im Ausland unterwegs.
Diese starke Belastung und der Trainingsrückstand machten sich im Vorkampf auch bemerkbar. Mit 592 Ringen bei 60 Schuss erzielte Wölfl ein für ihn eher mittelmäßiges Ergebnis, mit dem er sich selbst kaum Chancen auf die Finalteilnahme ausrechnete. Aber ein Konkurrent nach dem anderen patzte, und letztlich sicherte sich Wölfl als Siebter doch noch den kaum mehr erwarteten Platz unter den Top acht. Die Vorkampfergebnisse wurden vor dem Finale gestrichen, nach der ersten Serie von drei Schuss führte der mehrfache bayerische Meister aus Pfuhl das Feld bereits an, und Wölfl lag auch nach dem zwölften Finalschuss vorne. Doch dann übernahm der hessische Rio-Starter Justus, der schwer in den Wettkampf gekommen war, die Führung. Der Olympiateilnehmer baute diese Zehntel um Zehntel aus und hatte vor den letzten beiden Finalschüssen einen Vorsprung von 1,3 Ringen. Eigentlich eine sichere Sache, doch dann unterlief dem Nationalmannschaftsschützen eine 9,8, die Simon Wölfl mit einer ganz starken 10,7 konterte. Im letzten Schuss lieferte Justus eine 9,3 ab, und Wölfl zog mit einer 9,9 noch vorbei. Am Ende standen für den Pfuhler 204,9 Ringe auf der Anzeigetafel, für seinen Konkurrenten 204,7.
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