Notvorstand ohne Rechte, Spatzen ohne Glück
Dietmar Voss und Kai Krätschmer vom Gericht eingesetzt. Mannschaft nur 0:0 gegen Koblenz
Beim SSV Ulm 1846 Fußball soll Ruhe einkehren. Sie kehrt aber nicht ein. Gestern Abend spielten die Spatzen im wichtigen Regionalliga-Heimspiel gegen Koblenz nur 0:0, womit sie im Abstiegskampf noch mehr unter Druck geraten. Trainer Oliver Unsöld zeigte sich danach aufgebracht über die Art und Weise, wie auch in der Öffentlichkeit mit den Vorgängen im Verein umgegangen wird, die aber absolut absurd sind. Schließlich erklärte Rechtsanwältin Elke Strauß, die einst dem Präsidium des Vereins angehörte und immer noch Bevollmächtigte ist, wie das Amtsgericht bezüglich des einzusetzenden Notvorstands entschieden hat. Ex-Revisor Dietmar Voss und Ressortleiter Recht Kai Krätschmer vom SSV 46 Fußball, der sich wohl selbst vorgeschlagen hatte, sollen gemeinsam den Notvorstand bilden, befristet bis zum 31. Mai und mit stark eingeschränkten Rechten. Wobei Elke Strauß auch noch Vollmacht hat.
„Das ist ein Witz“, ereiferte sich diese. „Ein handlungsunfähiger Vorstand wird nur durch einen nahezu handlungsunfähigen Notvorstand ersetzt. Dieser darf die Mitgliederversammlung am 20. Mai einberufen und über die Bühne bringen, mehr nicht.“ Deshalb hat Elke Strauß gegen den Gerichtsentscheid Rechtsmittel eingelegt. „Wer weiß, wie lange es dauert, bis darüber entschieden wird“, fragt sich die Rechtsanwältin. Der Notvorstand kann kaum etwas ausrichten, so auch keine Verträge mit eventuellen Sponsoren schließen. Immerhin war gestern die Sportagentur MKI, die möglicherweise wieder einsteigt, im Donaustadion vertreten. „Dass wir jetzt handlungsfähig sind, wäre so wichtig“, sagt der Ressortleiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Volkhard Stütz. „Schließlich sollen der Mitgliederversammlung Konzepte vorgelegt werden.“
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