So war das mit... Raimund Hörmann
Der Söflinger Metzger war als Ruderer Olympiasieger im Doppelvierer. In die Erinnerung an diesen Erfolg und den Stolz mischt sich aber Trauer
Wenn Raimund Hörmann im Bootshaus des Ulmer Ruderclubs Donau auf die übereinander gehängten Boote schaut, kommen Erinnerungen auf, dazu Gefühle und ein bisschen Stolz. „Dort auf Platz zwei habe ich damals gesessen“, erklärt er dem Besucher in seiner lockeren Art und deutet auf den Rollsitz eines alten, aber gut erhaltenen Bootes. Damals – das war Anfang August 1984 bei den Olympischen Spielen in Los Angeles. Im Finallauf des Doppelvierers auf dem Lake Casitas gab es ein hartes Duell zwischen dem deutschen Boot, einer Renngemeinschaft aus Ulm und Ingelheim und dem aus Australien. Im Endspurt sicherten sich Schlagmann Michael Dürsch, Albert Hedderich (beide Ingelheim), Dieter Wiedenmann und Raimund Hörmann (beide Ulm) ganz knapp die Goldmedaille. Ein Rennen und ein Erfolg, den nicht nur Hörmann nie vergessen wird. Wie auch diese Regatta, vor der der Ulmer Trainer Baco Steinle seinen Schützlingen für jede Zehntelsekunde eine Flasche Sekt versprochen hatte. Hörmann erinnert sich: „Baco musste nachher für jeden von uns 66 Flaschen besorgen. Damit war unser Vierer geboren.“
Noch höher als den Olympiasieg hängt der Mann, der inzwischen Vorsitzender des Ulmer Ruderclubs ist, den WM-Titel ein Jahr zuvor in Duisburg. Hörmann sagt: „Wir durften eigentlich immer nur wegen unserer Leistung starten. Wir waren Rebellen, die offen unsere Meinung gesagt haben, was den Herren vom deutschen Verband gar nicht gefiel. Wir waren die Enfants terribles des deutschen Rudersports.“ Das wichtigste Ziel in Duisburg war ein Sieg über das Boot der DDR. Der waschechte Söflinger erinnert sich an dieses Rennen: „Das Boot aus der DDR begann stark und ruderte gleichmäßig weiter. Wir waren aber Intervallruderer und konnten am Ende noch zulegen. 150 Meter vor dem Ziel haben wir gemerkt, dass die DDR nicht mehr kann. Wir haben uns vorbei geschoben und gewonnen. Das war der schönste Moment meiner Karriere.“
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