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Basketball: Der Gegner von Ratiopharm Ulm strotzt vor Kraft

Basketball

Der Gegner von Ratiopharm Ulm strotzt vor Kraft

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    Sasa Filipovski hat seinen Spielern in Spiel drei der Halbfinal-Serie frühzeitig Schonung verordnet. Ein paar Tage später lässt sich feststellen: Der Würzburger Trainer hat alles richtig gemacht.
    Sasa Filipovski hat seinen Spielern in Spiel drei der Halbfinal-Serie frühzeitig Schonung verordnet. Ein paar Tage später lässt sich feststellen: Der Würzburger Trainer hat alles richtig gemacht. Foto: HMB Media/ Julien Becker

    Es war in Spiel drei der Halbfinal-Serie am vergangenen Samstag, als Sasa Filipovski vier Minuten vor Spielende seine komplette erste Fünf vom Feld nahm. Bei minus elf aus seiner Sicht und zur Überraschung der meisten Beobachter. Solche Spiele sind schließlich im Basketball schon oft genug gekippt. Filipovski begründete die ungewöhnliche Maßnahme damit, dass Würzburg nach seiner Überzeugung an diesem Abend sowieso verloren hätte und dass es darum ging, Kraft zu sparen für Spiel vier. Ein paar Tage später bleibt festzuhalten: Der Würzburger Trainer hat vermutlich alles richtig gemacht. Was von seiner Mannschaft noch übrig war, das hatte eben in diesem Spiel vier am Dienstagabend noch genügend Körner, um mit 78:77 gegen Ratiopharm-Ulm zu gewinnen und damit ein entscheidendes fünftes Spiel zu erzwingen. Das findet am Donnerstagabend wieder in der Ratiopharm-Arena statt und es wurde mit nicht einmal 48 Stunden Vorlauf von der Basketball-Bundesliga von 18.30 Uhr auf 20 Uhr verlegt.

    Center von Ratiopharm Ulm mit Foulproblemen

    Es hatte aber mindestens so viel mit Ulmer Unvermögen wie mit Würzburger Moral zu tun, dass dieses Spiel am Dienstag so ausging, wie es ausgegangen ist. Ratiopharm Ulm hätte die Halbfinalserie beenden können, wahrscheinlich sogar beenden müssen. Denn der Außenseiter aus Unterfranken kam personell auf dem Zahnfleisch daher. Bazoumana Kone war krank und fiel ganz aus, Mike Lewis verabschiedete sich Mitte des zweiten Viertels mit einer Knieverletzung. Gut, auch die Ulmer hatten ihre Probleme. Da war zum Beispiel das einmal mehr miserable Foulmanagement von Marcio Santos. Dessen Centerkollege Philipp Herkenhoff hatte sich zwar umgezogen, aber eingesetzt wurde er nicht. Trotzdem: Spätestens nachdem sich der Würzburger MVP Jhivvan Jackson kurz nach Beginn des letzten Viertels sein fünftes Foul abgeholt hatte, war seine Mannschaft eigentlich so was von fällig.

    Es sah ja auch gut aus. Genau zwei Minuten und 46 Sekunden vor dem Ende des Spiels führte Ulm mit 77:75, aber dann kam kein weiterer Punkt mehr dazu. Zunächst verkürzte Hannes Steinbach mit einem Freiwurf minimal für Würzburg, an den folgenden und entscheidenden Aktionen war jeweils Zac Seljaas beteiligt. Zunächst blockte der Mann mit der Vokuhila-Frisur Ben Saraf beim Korbleger und ermöglichte damit den langen Zweier von Davion Mintz zum 78:77. Auszeit Ulm, es waren noch acht Sekunden auf der Uhr. Aber beim letzten Angriff ließ sich der mit 20 Punkten und zwölf Rebounds eigentlich überragende Karim Jallow von Seljaas den Ball klauen. Das Spiel am Dienstagabend bestätigte ein Stück weit alle Beobachter und Beobachterinnen, die der Ansicht sind, dass der wertvollste Spieler dieser Saison tatsächlich aus Würzburg kommt. Aber dass er eben nicht Jhivvan Jackson heißt, sondern Zac Seljaas.

    Filipovski war zu Recht stolz auf seine Schützlinge: „Wir haben sehr viele Charaktere in der Mannschaft, die immer kämpfen und niemals aufgeben. Die Jungs haben ihr Herz auf dem Spielfeld gelassen.“ So wie sie das schon in der Viertelfinalserie getan haben. Auch in der glich Würzburg zunächst zum 2:2 aus und gewann dann Spiel fünf in Braunschweig.

    Bayern München hat das Finale schon erreicht

    Dass der Gegner das noch einmal zustande bringt, das müssen die Ulmer am Donnerstag verhindern, wenn sie in die Finalserie gegen Bayern München einziehen wollen. Die Chance auf eine zweite deutsche Meisterschaft, sie ist schließlich real. Die Bayern spielen ohne Carsen Edwards, Elias Harris und Oscar da Silva und sie sind in diesen Play-offs bisher alles andere als übermächtig. Ein Halbfinalspiel haben sie gegen Heidelberg verloren, in einem weiteren brauchten sie am Dienstagabend eine Verlängerung. Aber im Gegensatz zu Ratiopharm Ulm steht Bayern München schon im Finale.

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