Einer wie Cristiano Felicio wurde lange vermisst bei Ratiopharm Ulm
Plus Mit Cristiano Felicio hat Ratiopharm Ulm einen richtigen Center – und einen sehr guten dazu.
Es hat sicher Menschen gegeben, die genau das erwartet haben von einem Mann, der sechs Jahre lang in der NBA für die Chicago Bulls gespielt und in dieser Zeit 34 Millionen Dollar verdient hat. Selbst deren Ansprüchen ist Cristiano Felicio in den ersten gut drei Monaten bei Ratiopharm Ulm gerecht geworden: Der 2,11 Meter große Brasilianer krallt sich pro Spiel im Schnitt beinahe zehn am defensiven oder offensiven Brett abprallende Bälle und ist damit der mit Abstand beste Rebounder der Basketball-Bundesliga. Einer der besten Shotblocker ist er außerdem. Das sind Statistiken, die für eine vorbildliche Arbeitsmoral sprechen. Felicio kann auch die spektakulären Teile dieses Spiels, die Dunkings und die Alley-Oops. Aber in erster Linie macht er das, was ein Center machen muss und wofür er in Chicago sehr gut bezahlt wurde: Rebounden, Würfe blocken, die anderen Hünen durch die Gegend schieben. Ein klassischer Center eben, wie ihn viele Fans in Ulm lange vermisst haben. Sein Trainer Jaka Lakovic adelt Felicio als „den vielleicht besten Spieler der Liga auf dieser Position.“
Dabei musste sich auch der Brasilianer erst einmal an den europäischen Basketball gewöhnen. Den beschreibt Felicio als strukturierter und teamorientierter, als also durchaus komplizierter als das athletische Gezocke in der NBA. Der Ulmer Center hat die Umstellung prima hin bekommen, über eine Antwort auf die Frage nach dem bisher besten Gegenspieler muss er eine Weile nachdenken. Bei den Bayern gibt es da einen Mann, dessen Name ihm gerade nicht einfällt und der Christian Sengfelder aus Bamberg, das ist auch kein schlechter... Man kann es als Beobachter auch anders formulieren: Besser als Cristiano Felicio war bisher noch keiner.
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