
Heimspiel gegen Alba Berlin: Wenn der Meister kommt, wird die Hütte voll

Plus Ratiopharm Ulm empfängt am Sonntagabend Alba Berlin zum Bundesliga-Duell. Das Faninteresse ist groß, die Sorgen des Trainers sind es auch.

Elf Mal Meister, elf Mal Pokalsieger. Alba Berlin ist nicht nur der mitgliederstärkste Basketballverein Deutschlands, sondern auch einer der erfolgreichsten. Da genügt ein kurzer Blick in den Trophäenschrank. Ratiopharm Ulm hat seit dem 18. März 2017 nicht mehr gegen die Berliner gewonnen, zuletzt auch sechs Heimniederlagen in Serie gegen die Albatrosse kassiert. Die mobilisieren nach wie vor die Massen, die Verantwortlichen von Ratiopharm Ulm rechnen beim Heimspiel am Sonntag (19 Uhr) mit vollem Haus.
Sitzplätze in der Arena sind bereits ausverkauft, es seien, heißt es seitens des Vereins, nur noch wenige Stehplatztickets erhältlich. Man könnte also eigentlich davon ausgehen, dass die Vorfreude auf die Bundesliga-Partie an der Donau auch bei Spielern und Trainern riesig ist. Wären da nicht die großen Personalsorgen, die Chefcoach Anton Gavel quälen.
Trainer Anton Gavel spricht von "sehr angespannter Personallage"
„Sehr angespannt“ sei die Situation dieser Tage. Neben den ohnehin schon angeschlagenen Spielern fehlte im Training zuletzt auch der eine oder andere krankheitsbedingt. Hier bleiben sich die Ulmer ihrer Linie treu: Weitere Auskünfte gibt es nur sehr spärlich, Namen gar nicht. Auf erneute Nachfrage, wer denn alles auf der Patientenliste stehe, meinte Gavel in der wöchentlichen Medienrunde kurz angebunden: „Ein paar Jungs.“ Punkt. Immerhin ergänzt er schließlich noch: „Das kommt zu einem ungünstigen Zeitpunkt, ausgerechnet gegen Alba Berlin.“ Als wäre die Aufgabe gegen den Hauptstadtklub nicht schon schwer genug.
Yago Dos Santos musste zur MRT-Untersuchung
Auch hinter dem Einsatz von Yago Dos Santos steht noch ein fettes Fragezeichen. Der Brasilianer war im Eurocup-Spiel gegen Bourg en Bresse einerseits bester Ratiopharm-Werfer, musste aber auch vorzeitig vom Feld. Mit einer Knöchelverletzung. Bei der MRT-Untersuchung am Donnerstag gab es zumindest leichte Entwarnung. „Eine größere Verletzung können die Ärzte glücklicherweise ausschließen“, sagte Gavel. Gut, dass die Mannschaft in den vergangenen Wochen gereift ist. Gut, dass es Spieler gibt, die es sich inzwischen zutrauen, in die Bresche zu springen, um derlei Ausfälle zu kompensieren. Antonio Dorn hat das vergangenen Mittwoch auf internationaler Bühne schon recht eindrucksvoll gemacht und immerhin zwölf Punkte zum Heimsieg beigesteuert. Auch für David Fuchs gibt es ein Sonderlob von Gavel. Der sagt: „Sie geben sich Mühe und präsentieren sich auch im Training regelmäßig sehr gut. Wir werden ihnen auch künftig die Möglichkeit geben, sich zu zeigen, sie müssen sie nur nutzen.“
Deshalb ist Neuzugang Brandon Paul so wichtig für das Team
Wichtig ist im weiteren Lern- und Entwicklungsprozess der Ulmer Basketballer auch Neuzugang Brandon Paul. „Er verleiht dem Team Stabilität und spricht jetzt schon sehr viel mit den Jungs. Auf und neben dem Feld. Genau das haben wir uns von ihm erwartet“, sagt der Coach.
Über Alba schwärmt Gavel. Vor allem von den Fast-Break-Qualitäten und der taktischen Disziplin. „Sie wissen einfach, wie man Spiele gewinnt“, meint der Trainer. Vor allem in der Defensive müsse seine Mannschaft am Sonntag daher „noch eine Schippe drauflegen
Die Diskussion ist geschlossen.