Ty Harrelson wurde am Sonntag in der Pressekonferenz nach dem rauschhaften 117:87-Kantersieg gegen Chemnitz gefragt, ob das bisher eine perfekte Saison sei. Der Trainer von Ratiopharm Ulm antwortete: „Perfekt wäre Platz eins.“ Man muss sich schließlich Ziele setzen. Platz zwei dürfte spätestens seit dem Sonntag schließlich zementiert sein für die Ulmer. Die Verfolger aus Chemnitz, Heidelberg, Braunschweig, Vechta und vom MBC sind zwar teilweise mit einem oder zwei Spielen im Rückstand, aber sie haben eben auch mindestens drei Siege weniger als die Ulmer. Die haben zudem außer gegen Heidelberg gegen all diese Mannschaften den besseren Direktvergleich und auch gegen Heidelberg können sie sich den noch holen. Also bloß keine falsche Bescheidenheit. Im Heimspiel gegen Bayern München geht es am Dienstag um 20 Uhr um nicht weniger als um Platz eins nach der Hauptrunde. Der Tabellenzweite gegen den Ersten, der Meister des Jahres 2023 gegen den des Jahres 2024 – mehr ist nicht möglich im deutschen Basketball.
Bayern München hat ein wichtiges Spiel in der Euroleague
Die Spekulationen, ob die Bayern am Dienstag mit der vollen Kapelle und mit vollem Fokus spielen werden, sie sind fast ein wenig despektierlich gegenüber den Ulmern angesichts von deren Galavorstellung gegen Chemnitz. Wenn sie diese Leistung erneut abrufen können, dann dürfte sich auch ein FC Bayern München im kompletten Wettkampfmodus schwer tun. Aber es ist einfach so, dass der Bundesliga-Krösus nur zwei Tage danach in der Euroleague ein Spiel gegen Fenerbahce Istanbul vor der Brust hat, in dem die Entscheidung darüber fällt, ob München es in der europäischen Königsklasse direkt in die Play-offs schafft. Doch das ist das Thema und das Problem der Bayern, nicht das der Ulmer.
Nate Hinton hatte einen starken Einstand bei Ratiopharm Ulm
Die freuen sich stattdessen über den starken Einstand von Nate Hinton. Ein bisschen Anlaufzeit brauchte der athletische Amerikaner zwar am Sonntag. Einen eigentlich sicheren Korbleger vergab er zunächst, bei einem Dunking schmetterte er anschließend den Ball an den Ring. Aber als Hinton dann siebeneinhalb Minuten vor dem Ende der Partie seine ersten Zähler in der deutschen Bundesliga gemacht hatte, da bekam er das breite Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht. Am Ende waren es für ihn sieben Rebounds und zehn Punkte – allesamt erzielt im letzten Viertel einer Partie, die zu diesem Zeitpunkt längst entschieden war. Die Herausforderung für Hinton lautet jetzt: Diese Leistung bestätigen in einem engen Spiel. Die Gelegenheit dazu könnte sich am Dienstag gegen die Bayern ergeben.
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