Besser kann eine Ausbeute nicht sein, sehr viel mehr kann man aus einer Einsatzzeit von knapp zwölfeinhalb Minuten nicht machen: Vier Würfe nahm Nelson Weidemann beim Spiel in Podgorica, jeweils zwei aus dem Zweier- und dem Dreierbereich, und alle waren sie drin. Der Guard von Ratiopharm Ulm hatte damit großen Anteil am völlig ungefährdeten 95:76-Sieg der deutschen Basketball-Nationalmannschaft gegen Montenegro, mit dem der amtierende Weltmeister fast schon sicher für die Europameisterschaft im Spätsommer qualifiziert ist.
Ein Sieg in jeder beliebigen Höhe im letzten Qualifikationsspiel am Sonntag (17.30 Uhr) in Bamberg gegen Bulgarien reicht unabhängig von allen Eventualitäten auf jeden Fall. Das deutsche Problem dürfte dann Aleksandar Vezenkov heißen. Der Star vom Euroleague-Tabellenführer Olympiakos Piräus hat am Donnerstag beim 81:77-Sieg gegen Schweden 40 Punkte für die bulgarische Nationalmannschaft erzielt.
Am Sonntag gehört dann auch der unlängst aus der NBA nach Monaco gewechselte Ex-Ulmer Daniel Theis zum deutschen Aufgebot, sechs Spieler aus der Weltmeister-Mannschaft waren schon in Podgorica dabei. Bei der eigentlichen EM im August und September wird dann durch die deutschen NBA-Profis der Konkurrenzkampf um die Plätze im Kader noch ein bisschen härter. Das schreckt Weidemann nicht. Der hatte seine Ansprüche bereits im Januar angemeldet: „Warum sollte ich nicht als elfter oder zwölfter Mann zur Endrunde mitfahren? Andere haben so etwas vor mir geschafft, ich kann das auch schaffen.“
Neben Weidemann kommen vier weitere Profis von Ratiopharm Ulm eben nicht in den Genuss von ein paar freien Tagen, über die sich Trainer Ty Harrelson nach 18 Spielen innerhalb von neun Wochen in der Bundesliga und im Eurocup grundsätzlich freut: „Jetzt haben wir eine dringend benötigte Pause im Spielplan, in der sich die meisten Jungs hoffentlich etwas erholen können.“
Marcio Santos spielt in Uruguay und Panama
Marcio Santos kann das auch aufgrund der enormen Reisestrapazen am allerwenigsten. Der Ulmer Center spielt am Wochenende mit der brasilianischen Nationalmannschaft in Uruguay und Panama. Der Druck immerhin ist weg, Brasilien ist bereits für das kontinentale Turnier Americup qualifiziert.
Dasselbe gilt für Israel und die Europameisterschaft. Bei den Spielen gegen Portugal und Slowenien gehört Ben Saraf erneut zum israelischen Aufgebot. Mit 18 Jahren debütierte der Aufbauspieler von Ratiopharm Ulm im vergangenen November. Bei seinem ersten Einsatz erzielte er in knapp neun Minuten drei Punkte. Als es wenig später zum Rückspiel mit der Ukraine kam, konnte Saraf bereits beachtliche elf Zähler auflegen. Bitter für ihn und seine Mannschaftskameraden: Wegen der unsicheren Lage in Israel werden die beiden nominellen Heimspiele in der lettischen Hauptstadt Riga ausgetragen.
Tobias Jensen und Frederick Drejer wurden für die dänische Nationalmannschaft nominiert. Die gehört zwar sicher nicht zu den Schwergewichten im internationalen Basketball. Mit Siegen gegen Georgien und Finnland könnte sich aber auch Dänemark in der von Serbien dominierten Quali-Gruppe G noch das Ticket für die Endrunde der Europameisterschaft sichern.
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