Der Traum von der zweiten deutschen Meisterschaft der Klubgeschichte, er lebt weiter. Ratiopharm Ulm gewann am Donnerstagabend das fünfte und entscheidende Spiel gegen Würzburg mit 91:84 und zog damit ins Finale gegen Bayern München ein. Die Endspielserie zwischen dem Ersten und dem Zweiten der Hauptrunde beginnt am Sonntag um 18 Uhr in der bayerischen Landeshauptstadt.
Bei Würzburg fehlte Mike Lewis, der Aufbauspieler hat sich am Dienstag in Spiel vier der Serie dem Vernehmen nach einen Innenbandriss zugezogen. Aber normalerweise ist es bei den Mentalitätsmonstern aus Unterfranken ja beinahe egal, wer einsatzfähig ist. Die Würzburger geben immer alles. Das taten sie auch diesmal, Ulm hielt dagegen, auf beiden Seiten wurde knüppelhart verteidigt. Aber vorne brachten die Ulmer schon zu Beginn deutlich mehr zustande, beim Stand von 9:2 war nach nicht einmal vier Minuten bei Würzburg die erste Auszeit fällig. Die Ulmer nahmen trotzdem eine deutliche 26:17-Führung mit in die erste Viertelpause gegen einen Gegner, der bis dahin viel verdaddelt und aus dem Feld nicht einmal 30 Prozent getroffen hatte. Erfreulich aus Sicht der Mehrheit der 6000 Besucher und Besucherinnen in der ausverkauften Ratiopharm-Arena außerdem: Philipp Herkenhoff feierte an diesem Abend tatsächlich sein Comeback auf dem Feld.
Ratiopharm Ulm führt zweistellig
In etwa blieb der Abstand über weite Strecken des zweiten Spielabschnitts konstant, zwei Minuten vor der Halbzeit war der Vorsprung nach einem Korbleger plus Bonus-Freiwurf von Ben Saraf dann zum ersten Mal und kurzzeitig zweistellig (46:36). In die große Pause nahmen die Ulmer einen 50:43-Vorsprung mit. Was zu diesem Zeitpunkt zusätzliche Hoffnung machte: Die Dreier fallen endlich wieder. Fünf von elf waren gegen Würzburg in der ersten Halbzeit drin. Die Würzburger Stars Zac Seljaas und Jhaivvan Jackson hatten außerdem bis dahin nur sechs und zwei Punkte zustande gebracht.
Dieses eigentlich in der ganzen Basketball-Bundesliga gefürchtete Duo fiel auch im dritten Viertel nicht weiter auf und wenn das so ist, dann hat Würzburg vorne ein Problem. Ulm kontrollierte die Partie und hätte vor dem Schlussabschnitt deutlicher führen können als mit 66:58. Eine Minute und 45 Sekunden nach Beginn des letzten Viertels war dann klar, dass es für Seljaas auch nicht mehr als sechs Punkte werden würden an diesem Abend. Das Foul an Karim Jallow war das fünfte für den Mann mit der Vokuhila-Frisur.
Justinian Jessup macht für Ratiopharm Ulm den Deckel drauf
Aber es ist ja bekanntlich beinahe egal, wer bei Würzburg spielt und wer nicht. Nach einem Korbleger von Marcio Santos lag Ulm sechs Minuten vor Schluss zwar sogar mit 15 Punkten vorne (78:63). Doch mit einem 9:0-Lauf kam Würzburg wieder bis auf sechs Punkte ran. Endgültig war der Deckel erst drauf, als Justinian Jessup drei Minuten und 19 Sekunden mit einem Dreier seine ersten und einzigen Punkte in diesem Spiel erzielte und damit auf 84:72 stellte. Was die Fans sich jetzt wünschen, das sangen sie nach der Schlusssirene im Chor: Zieht den Bayern die Lederhosen aus...
Beste Ulmer Werfer waren Karim Jallow mit 18, Ben Saraf mit 16 und Nelson Weidemann mit 13 Punkten.
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