Man muss diesen Würzburgern auch als Fan von Ratiopharm Ulm irgendwie Respekt zollen. Ohne den erkrankten Bazoumana Kone, mit einem Mike Lewis, der wegen einer Verletzung nicht einmal fünf Minuten lang auf dem Feld stand und einem MVP Jhivvan Jackson, der sich mit fünf Fouls selbst raus nahm, gewannen sie am Dienstagabend Spiel vier der Halbfinal-Serie um die deutsche Basketball-Meisterschaft mit 78:77. Wer ins Endspiel kommt, das entscheidet sich also erst in Spiel fünf am Donnerstag (18.30 Uhr) in der Ratiopharm-Arena.
Die erste schwierige Phase hatten die Ulmer schon im ersten Viertel zu überstehen. Fast schon obligatorisch sind ja die frühen Fouls von Marcio Santos, diesmal hatte der Brasilianer nach etwa fünf Minuten wieder zwei auf dem Konto. Auf der Gegenseite traf Zack „Vokuhila“ Seljaas drei von vier Dreiern, Würzburg führte mit 17:10. Bis zur Halbzeit kamen die Ulmer zwar wieder ein bisschen ran (25:23). Aber dann lief zunächst wieder eine Menge schief. Schon zwei Minuten nach Wiederbeginn kassierte Santos sein drittes Foul, Würzburg zog mit einem kleinen 7:0-Lauf auf 31:23 weg.
Beim Halbzeit-Stand von 44:41 war das Spiel aber nach wie vor völlig offen. Für die Würzburger zahlte sich aus, dass sie diesmal an den Brettern dagegen hielten. Ulm lag zur großen Pause bei den Rebounds nur knapp mit 20:19 vorne.
In die zweite Halbzeit legte Ulm einen 1:8-Fehlstart hin und lag zum ersten Mal zweistellig hinten (42:52). In dieser für die Ulmer schwierigen Situation erwies der Würzburger MVP seiner Mannschaft einen Bärendienst: Erst das dritte Foul von Jhivvan Jackson, er winkt ab, kriegt dafür das vierte gleich hinterher und nimmt sich damit für lange Zeit selber raus. Die Ulmer nutzten diesen Aussetzer zum Start der Aufholjagd, Alfonso Plummer glich mit einem Korbleger mit der Schlusssirene des dritten Viertels zum 63:63 aus. Zu Beginn des Schlussabschnitts kam Jackson zurück, sein Comeback dauerte exakt eine Minuten und zwei Sekunden. Dann war nach Foul Nummer fünf endgültig Feierabend für ihn.
Beste Ulmer Werfer waren Karim Jallow mit 20 und Noa Essengue mit 13 Punkten.
Eigentlich sprach alles dafür, dass die Ulmer den Sack jetzt zumachen. Aber irgendwie bekamen sie das nicht hin und kassierten mit den letzten beiden Aktionen des Spiels den Knockout: Erst ein langer Zweier des Würzburgers Davion Mintz zum 78:77, dann verliert Kari Jallow beim letzten Angriff den Ball – die Serie kommt zurück nach Ulm.
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