Die Devils Ulm/Neu-Ulm spielen ab Freitag, 7. Februar, in den Play-offs der Eishockey-Bayernliga gegen den ERV Schweinfurt. Wer als erstes vier Spiel in der Serie gewinnt, ist eine Runde weiter. Wir haben uns mit Trainer Michael Bielefeld über die Chancen in der Aufstiegsrunde unterhalten. Der 55-jährige übernahm Anfang Dezember das Team, nachdem sich der Verein von Martin Jainz getrennt hatte.
Wie zufrieden sind Sie mit dem Abschluss der Punkterunde?
Michael Bielefeld: Sehr, weil wir das große Ziel, den sechsten Platz zu erreichen, mit Rang noch getoppt haben. Dadurch kommen wir jetzt in den Genuss des Heimrechts.
Ihre eigene Bilanz mit lediglich drei Niederlagen in 15 Spiele kann sich sehen lassen, oder?
Bielefeld: Die Aufgabe war klar gestellt, der sechste Platz war das Ziel. Wir mussten einfach jedes Wochenende punkten. Die Jungs haben es richtig gut gemacht. Vom ersten Spieltag an habe ich gewusst, dass dies möglich ist. Da hat aber auch Glück dazugehört.
Jetzt geht es in die Play-offs. Mit welchen Zielen denn?
Bielefeld: Wir wollen an die Leistung der Vorrunde anknüpfen. Das ist natürlich auch eine mentale Belastung, vor allem für die jungen Spieler. Da geht es jetzt vor ausverkauftem Haus um alles und dies erzeugt auch Druck. Wir freuen uns aber alle sehr darauf. Wir wollen so weit wie möglich kommen und die Großen ärgern.
„Die Play-offs sind auch eine mentale Belastung, vor allem für die jungen Spieler“
Michael Bielefeld, Trainer VfE Ulm/Neu-Ulm
Gegen Schweinfurt sind die Devils favorisiert, weil auch beide Partien in der Vorrunde mit 5:3 und 3:2 gewonnen wurden ...
Bielefeld: Für mich gibt es in den Play-offs keinen Favoriten. Wer die stärksten Nerven hat und die wenigsten Verletzten kompensieren muss, der wird sicherlich eine gute Rolle spielen. Gegen Schweinfurt waren es zudem meistens sehr enge Spiele.
Was ist denn der Heimvorteil wert?
Bielefeld: Es ist nett, wenn man ihn hat. Vor ausverkauftem Haus zu spielen, ist die Belohnung, die sich die Spieler mit einer guten Vorrunde verdient haben.
Wie es um eine mögliche Oberliga-Lizenz der Devils Ulm/Neu-Ulm steht
Der TSV Erding hat schon frühzeitig die Lizenz für die Oberliga beantragt, wie sieht es bei den Devils aus?
Bielefeld: Wir reichen keinen Lizenzantrag für die Oberliga ein, weil wir kontinuierlich gewachsen sind und dafür auch noch nicht gerüstet sind. Das Ziel des Vereins ist es, sich in dieser Liga zu etablieren und über die nächsten Jahre ein Topteam zu werden.
Können Sie personell in den Play-offs aus dem Vollen schöpfen?
Bielefeld: Seit acht Wochen ist es ein Kommen und Gehen, weil irgendeiner immer krank oder verletzt war. Die Langzeitverletzten Daniel Bartuli und Noel Oberrauch fehlen noch, ansonsten sind vermutlich alle fit.
An was müssen Sie in den Trainingseinheiten noch feilen?
Bielefeld: In Überzahl kann man sicherlich noch effizienter werden. Auch unser Spielsystem wollen wir noch verfeinern. Seit ich da bin, trainieren wir mit allen Spielen Über- und Unterzahl. Das hilft uns, denn sollte jemand fehlen, können wir das gut kompensieren und sind flexibler.
Was hat Sie bislang eigentlich am meisten überrascht?
Bielefeld: Eigentlich nichts. Ich wusste von Anfang an, dass es ein guter Kader ist. In der Mannschaft ist alles, was du brauchst. Wir haben junge, erfahrene und schnelle Spieler. Die Mannschaft war gut zusammengestellt. Wir haben drei sehr gute funktionierende Reihen. Das macht uns so stark.
Wie schätzen Sie Schweinfurt ein?
Bielefeld: Das war immer eine gute Mannschaft und es war meistens schwer, gegen sie zu spielen. Schweinfurt hat eine überragende erste Reihe mit Tomas Cermak, Dylan Hood und Petr Pohl. Die müssen wir kontrollieren. Kleinigkeiten werden diese Serie entscheiden.
Ulm hat mit 92 Gegentreffern hinter Erding und Königsbrunn die drittbeste Defensive der Liga. Was ist dies in den Play-offs wert?
Bielefeld: In der Defensive gewinnst du die Spiele. Wenn man hinten gut steht, kann man durch schnelles Umschaltspiel das Spiel für sich entscheiden. Das müssen wir jetzt in den Play-offs weiter umsetzen.

Was tippen Sie, wie die Serie gegen Schweinfurt ausgeht?
Bielefeld: Ich würde es dem Team gönnen, eine Runde weiterzukommen. Wie wir das schaffen, ist mir relativ egal.
Was macht die Play-offs so attraktiv? Man sagt ja gerne mal, dass jetzt die Saison erst richtig beginnt ...
Bielefeld: Es ist die K.o.-Phase. Es zählen nur noch Siege. Genau das reißt die Zuschauerinnen und Zuschauer so mit.
Wie sehen die letzten Tage vor dem Play-off-Auftakt am Freitagabend aus?
Bielefeld: Es wird ein dosiertes Training werden, weil auch die Belastung da ist. Wir machen ganz normal weiter und werden am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag trainieren. Wir schauen uns Videos vom Gegner an, wollen aber auch unsere Stärken fördern. Die Einheiten werden sicherlich ein bisschen taktischer geprägt sein als sonst.
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