Fußballfreunde im Landkreis fremdeln mit dem FC Augsburg
Plus Das Schicksal des Bundesligisten aus der Nachbarschaft lässt viele Fußballfreunde in Westschwaben merkwürdig kalt. Beobachtungen an der Basis und die Reaktion des FCA
Später Samstagnachmittag in einem Sportheim im Landkreis Neu-Ulm. Frage am Nebentisch: „Wie hat eigentlich der FCA gespielt?“ Knappe Antwort: „Verloren.“ Vermutung des Fragestellers, der es genauer gar nicht wissen wollte: „Diesmal steigen die wirklich ab.“ Gezuckte Schultern und eine genuschelte Reaktion, von der nur die Worte „Sack“ und „Reis“ verständlich sind. Eine von mehreren Beobachtungen, die den Eindruck verstärken: Geografisch näher als der FC Augsburg ist zwar kein anderer Verein in der Bundesliga den Fußballfreunden im Landkreis Neu-Ulm, trotzdem ist ihnen dieser Verein irgendwie sehr fern. Das Interesse für den nicht erst seit der 1:5-Klatsche in Leverkusen am Samstag heftig kriselnden FCA hält sich in sehr engen Grenzen. Ausdruck der Distanzierung ist allein schon das Wort „die“. Von den Bayern sprechen große Teile der regelmäßigen Sportheim-Besatzungen in der Wir-Form.
Von Neu-Ulm aus sind es etwas mehr als 90 Kilometer in die Augsburger WKV-Arena, Fahrtzeit eine Stunde. Wer zum Beispiel in Weißenhorn startet, der ist noch ein bisschen schneller vor Ort. Ähnlich schnell erreichbar ist nur noch die Mercedes-Benz-Arena in Stuttgart, schon nach München ist der Fußballfreund deutlich länger unterwegs. Harry Haug, Trainer des TSV Buch und in der Region eine Fußball-Koryphäe, der jeden kennt, der irgend etwas mit diesem Sport zu tun hat oder hatte, war zwar schon einmal im Augsburger Stadion. Gegen wen der FCA damals gespielt hat, das weiß er nicht mehr so genau. Eiskalt sei es jedenfalls gewesen. Ist halt schon lange her, war wohl noch in der Zweiten Liga und gut möglich, dass damals Freikarten verteilt wurden und dass er deswegen dort war. Die schnelle Erreichbarkeit ist für Haug jedenfalls beim Besuch eines Stadions kein Kriterium: „Die meisten Leute werden sich sagen: Wenn ich sowieso schon auf der Autobahn Richtung Augsburg unterwegs bin, dann kann ich auch durchschießen nach München.“
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