Was haben das kleine gallische Dorf und Staig gemeinsam? Sowohl in der Heimat von Asterix und Obelix wie auch an der Weihung wohnen die Unbesiegbaren. Dass die Fußballer des SC Staig vor ihren Spielen einen Zaubertrank zu sich nehmen, ist allerdings auszuschließen. Trotzdem blieben sie auch in ihrem 35. Pflichtspiel der Saison ungeschlagen. Auf der Anlage der SSG Ulm besiegten die Staiger im Finale des Fußball-Bezirkspokals vor 1100 Zuschauern und Zuschauerinnen den TSV Neu-Ulm mit 1:0. Mehr als eine Randnotiz: Mit seinem Treffer für den SC Staig sicherte Finn Annabring kurz vor seinem Wechsel zum FV Illertissen seinem alten Verein noch einen Titel.
Dem Neu-Ulmer Trainer Stephan Baierl tut die Niederlage weh
„Niederlagen müssen weh tun und diese tut es“, sagte der Neu-Ulmer Trainer Stephan Baierl nach dem intensiven und spannenden Match. In der Summe habe seine Mannschaft zu wenig geboten. Sie sei zu ängstlich gewesen und habe das eigene Spiel nicht durchgebracht: „Glückwunsch an Staig, wir haben Lehrgeld bezahlt.“
Dabei legte Neu-Ulm im Gipfeltreffen der beiden Bezirksliga-Giganten stark los. Staig kam in der ersten Viertelstunde praktisch nicht aus der eigenen Hälfte und hatte mehrfach Dusel, dass die Neu-Ulmer ihre Großchancen nicht nutzen konnten. Benjamin Klingen zwang SC-Torhüter Manuel Fetzer zu einer ersten Glanztat (5.). Gleich darauf hatte Fetzer Glück, dass er von Kawa Sönmez aus kurzer Distanz angeschossen wurde (7). Staig brauchte eine ganze Weile, um halbwegs bedrohlich vor dem Neu-Ulmer Gehäuse aufzutauchen. Hätten sich die beiden SC-Angreifer dabei nicht gegenseitig behindert, wäre diese Aktion noch ein gutes Stück gefährlicher ausgefallen (16.). Danach wurde das Spiel zunehmend ruhiger und ausgeglichener. Kurz vor der Halbzeit scheiterte aber Magnus Radlmayr kläglich. Er schoss den Ball frei aus lediglich zwölf Metern Entfernung nicht ins, sondern über das Tor des SC Staig (44.).
Nach dem Seitenwechsel blieb der erwartete neuerliche Sturmlauf des TSV Neu-Ulm aus. Staig war diesmal gleich bei der Musik und kam zu guten Möglichkeiten. Das Tor des Tages entsprang einer eindeutigen Elfmeterentscheidung. Julian Rauner wurde von Radlmayr gefoult. Der bis dahin eher unauffällige SC-Torjäger Finn Annabring verwandelte sicher vom Punkt aus zum 0:1 (53.). In der Folge hatte der Bezirksliga-Primus mehrfach Glück, dass die Staiger nicht für die Vorentscheidung sorgten. Jens Geiselmann (59.) und Silvan Laib (63.) ließen ihre Großchancen ungenutzt. Bezeichnend in dieser Phase war ein Schuss des Neu-Ulmers Sönmez, der sein Ziel um mehrere Meter verfehlte (71.). Weil sich der Staiger Silvan Laib nach einem harmlosen Foul an ihm eine vollkommen überflüssige rote Karte wegen Nachtretens einhandelte (79.) wurde es in den Schlussminuten noch einmal eng. Neu-Ulm setzte nun naturgemäß alles auf eine Karte, jetzt kam Staig kaum noch aus der eigenen Hälfte. Wirklich gefährliche oder gar zwingende Torraumszenen ergaben sich für die TSV-Spieler jedoch nicht mehr.
Rote Karte für den SC Staig
„Wir sind extrem schwer ins Spiel gekommen und waren zu nervös. Mit der ersten Offensivaktion haben wir gemerkt, dass wir hier was bewegen können. Die rote Karte ist ein bitterer Wehrmustropfen für uns“, gab SC-Trainer Tim Hille nach den inklusive der überlangen Nachspielzeit 98 Minuten zu Protokoll.
TSV Neu-Ulm: Perkovic – Bogomolow (82. Groß), Eze, Schuhmacher, Sailer Fidalgo – Radlmayr (61. Nikiforov), Hörger, Trkulja, Hanisch (72. Maric) – Klingen, Sönmez (78. Fazlji).
SC Staig: Fetzer – Frank (90.+5 Merk), Karletshofer, Mangold, Rauner – Geiselmann (84. Eraslan), Beer (79. Krizmanic), Bischof, Schacher (58. Jasseh) – Geiselmann, Annabring.
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