Der fußballerische Flurfunk war sich eigentlich sicher gewesen: Simon Fischäß spielt in der kommenden Saison für den SV Egg in der bayerischen Fußball-Bezirksliga Süd und wahrscheinlich wird er dort auch Trainer. Schließlich lebt Fischäß mit seiner zukünftigen Frau in der 1200-Einwohner-Gemeinde im Unterallgäu in einem Haus in Sichtweite zum Sportgelände. Der Flurfunk hat sich geirrt. Es ist zwar die selbe Liga, aber der 28-jährige Fischäß heuert nach seiner Zeit bei der SGM Senden-Ay als Spielertrainer beim TSV Babenhausen an. Der Aufwand ist für ihn trotzdem überschaubar. Die einfache Fahrstrecke von Egg zu den Trainingseinheiten und Spielen in den Fuggermarkt beträgt mit dem Fahrrad gerade einmal acht Kilometer. In Babenhausen tritt Fischäß die Nachfolge von Manuel Hust an, der dem Verein aber als Co-Trainer erhalten bleibt.
Simon Fischäß ist mit der SGM Senden-Ay aufgestiegen
Mit Fischäß hat sich der TSV Babenhausen die Dienste eines noch jungen, aber bereits erfahrenen Fußballtrainers mit B+-Lizenz gesichert. Nach Stationen als Landesliga-Spieler beim FV Illertissen II und dem SC Ichenhausen schlug Fischäß vor drei Jahren als Trainer beim FV Senden ein neues Kapitel auf. Dort übernahm er später das Amt des Spielertrainers bei der neu gegründeten SGM Senden-Ay – mit durchschlagendem Erfolg: Bereits in seinem zweiten Jahr führte er die Mannschaft in die Bezirksliga. Zu seinem Abschied von der SGM Senden-Ay sagte Fischäß: „Man soll gehen, wenn es am schönsten ist.“ Zuvor will er mit seiner aktuellen Mannschaft natürlich noch den Klassenerhalt sichern.
In Babenhausen wird Fischäß nicht nur an der Seitenlinie stehen. Als Spieler soll er vor allem im defensiven Mittelfeld selbst Akzente setzen. Wegen seiner Spielintelligenz und Zweikampfstärke verspricht man sich beim TSV Babenhausen auch fußballerisch eine echte Verstärkung.
TSV Babenhausen steckt im Abstiegskampf
Allerdings wird er ein Team übernehmen, das aktuell ebenfalls vor großen sportlichen Herausforderungen steht. Babenhausen befindet sich mitten im Abstiegskampf der Bezirksliga Schwaben Süd, die Zusage von Fischäß gilt aber unabhängig von der Ligazugehörigkeit.
Der derzeitige Babenhauser Cheftrainer Manuel Hust wird auf eigenen Wunsch in die zweite Reihe rücken und künftig als Co-Trainer an der Seite von Fischäß arbeiten. Für den 37-jährigen Lehrer und Familienvater war die Belastung zuletzt nicht immer leicht zu stemmen. Umso mehr freut er sich über die neue Konstellation, auch in seinem familiären Umfeld wurde die künftige Entlastung begrüßt. Hust selbst ist vom neuen Cheftrainer überzeugt – fachlich, menschlich und in der Ausstrahlung auf die Mannschaft.
Die Verpflichtung von Simon Fischäß wurde maßgeblich durch Herbert Sauter, sportlicher Leiter der Abteilung Fußball des TSV Babenhausen, eingefädelt und eingetütet. Sauter freut sich ungemein, dass es letztlich geklappt hat: „Simon hat uns vom ersten Gespräch an überzeugt. Er ist fachlich top, total motiviert und einfach ein toller Typ. Er passt sportlich wie menschlich richtig gut zu uns.“ Auch Fischäß ist überzeugt von seinem künftigen Verein: „Ich freue mich auf die neue Aufgabe bei einem echten Traditionsverein mit einem coolen Stadion und einem gut organisierten Umfeld. Die Gespräche und der erste Eindruck waren super und ich hatte gleich ein gutes Gefühl.“
Mit dem neuen Trainergespann, der Mischung aus Erfahrung und frischem Wind will der TSV Babenhausen die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft stellen und zwar unabhängig davon, in welcher Liga man kommende Saison antreten wird. Die Verantwortlichen sind überzeugt: Die Kombination aus regionaler Verwurzelung, sportlicher Kompetenz und Eigenmotivation wird das Team nachhaltig voranbringen.
Auch insgesamt hat sich das Trainerkarussell in den vergangenen Wochen heftig gedreht. Nachdem der Abschied von Fischäß feststand, hat die SGM Senden-Ay als Nachfolger Stefan Reinert verpflichtet. Der schickt sich gerade an, mit seinem aktuellen Verein TSV Regglisweiler in die Bezirksliga aufzusteigen. In Regglisweiler übernimmt wiederum in der kommenden Saison Markus Schaich. Der wiederum betreut derzeit noch die zweite Mannschaft des FC Memmingen. (lsi, pim)
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