Es war das bereits zehnte Unentschieden in dieser Saison. Auch im Kellerduell der zweiten Bundesliga bei Eintracht Braunschweig hat es für den SSV Ulm 1846 Fußball lediglich zu einer Punkteteilung gereicht. Vor knapp 20.000 Zuschauern und Zuschauerinnen, immerhin 600 davon aus Ulm, kamen die Spatzen nicht über ein 1:1 hinaus. Trotz einer 1:0-Führung hatten sie sogar noch Glück, dass sie am Ende nicht mit völlig leeren Händen dastanden.
Beide Mannschaften schienen in einer Partie mit ganz wenigen Höhepunkten unbedingt den Nachweis erbringen zu wollen, dass sie zurecht im Tabellenkeller stehen. Braunschweig, mehr als eine Stunde lang ebenso harm- wie ideenlos, brachte den Ulmer Torhüter Christian Ortag in dieser Zeit überhaupt nicht in Bedrängnis. Dessen Vorderleute spielten in der Anfangsphase des Abstiegskrimis durchaus noch gefällig. Ulm versuchte dabei erfolgreich, die Niedersachen mit hohem Pressing unter Druck zu setzen und sie an einem kontrollierten Spielaufbau zu hindern. Für die frühe Führung durch Lucas Röser benötigten die Ulmer jedoch die tatkräftige Unterstützung des Braunschweiger Abwehrspielers Ermin Bicakcic. Dessen Fauxpas nutzte Röser zum 0:1 (11.). Mit zunehmender Spieldauer übernahmen die Hausherren zwar die Kontrolle über das Geschehen, sie hatten am Ende 67 Prozent Ballbesitz und durften sich dennoch bei ihrem Torhüter Ron-Thorben Hoffmann bedanken. Nach einem erneuten Abwehrschnitzer konnte Aaron Keller Hoffmann nicht zum wohl vorentscheidenden 0:2 überwinden (28.).
Ein vergebene Chance für den SSV Ulm 1846 Fußball
Ulm spielte in der Folge gefällig, nach vorne ging jedoch nahezu nichts mehr. Abgesehen von einem Schuss von der Strafraumgrenze durch Oliver Batista Meier (65.) blieb das Eintracht-Tor weitgehend unbehelligt. In der Schlussphase wurde die Mannschaft von Trainer Thomas Wöhrle - er musste übrigen krankheitsbedingt übrigens auf Niklas Kolbe, Philipp Strompf und Lennart Stoll verzichten - für ihre Passivität bestraft. Anstatt weiter mutig nach vorne zu spielen, schienen die Ulmer den knappen Vorsprung verwalten und über die Zeit bringen zu wollen. Mit dem ersten Kopfballtor der laufenden Saison gelang den Braunschweiger Löwen der verdiente Ausgleich. Sebastian Polter, eben erst in die Partie gekommen, war nach einem Eckball zur Stelle und ließ Ortag keine Abwehrchance (85.). Kurz darauf stand Ortag erneut im Mittelpunkt, als er unmittelbar vor Polter noch zu einer weiteren Ecke klären konnte (90.).
SSV Ulm 1846 Fußball hat am Ende sogar Glück
In der Nachspielzeit wäre es um ein Haar noch schlimmer für die Ulmer gekommen. Eine Abwehraktion von Bastian Allgeier, der sich dabei aufstützte, reichte dem Unparteiischen Florian Heft aus Neuenkirchen glücklicherweise nicht für einen Strafstoß (90.+3). Unter dem Strich war es für den Aufsteiger eine vertane Chance, in der Tabelle an Braunschweig vorbeizuziehen und auf Tuchfühlung zu Preußen Münster zu bleiben. Dazu bleibt die Erkenntnis, dass es für reine Schönspielerei im Mittelfeld keine Extra-Punkte gibt.
SSV Ulm 1846 Fußball: Ortag – Gaal, Reichert, Allgeier – Hyrläinen, Brandt, Rösch (63. Meier), Keller (63. Chessa), Krattenmacher (74. Higl), Batista Meier – Röser (63. Telalovic).
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