
Der Schwede des TTC Neu-Ulm spielt wieder in Schweden

Plus Truls Moregardh kehrt zu seinem früheren Klub zurück. In der Tischtennis-Champions-League darf Neu-Ulm ihn aber weiter einsetzen.
Der TTC Neu-Ulm muss in der Tischtennis-Bundesliga ab sofort auf seinen schwedischen Topstar Truls Moregardh verzichten. Der 20-Jährige ist für die Rückrunde zu seinem früheren Klub Eslövs AI BTK zurückgekehrt und in der ersten schwedischen Liga bereits wieder spielberechtigt. In der Champions-League dagegen darf Moregardh aufgrund der etwas ungewöhnlichen Wechselbestimmungen weiterhin für den deutschen Pokalsieger Neu-Ulm aufschlagen. Hier steht bekanntlich am 15. Februar in Pfaffenhofen das Halbfinal-Hinspiel gegen Borussia Düsseldorf an.
Während sich der TTC Neu-Ulm bislang zu dem Transfer nicht geäußert hat, wurde er vom 13-fachen schwedischen Meister dieser Tage auf dessen Webseite bestätigt. Zuvor war die Nachricht schon auf einer Internetplattform verbreitet worden. „Ich habe mich sehr entwickelt. Es hat großen Spaß gemacht und ich habe viel gelernt, was mich zu einem besseren Spieler gemacht hat“, wird Moregardh auf der Webseite seines Heimatvereins zu seiner jüngeren Vergangenheit zitiert.
Sportlich enorm entwickelt hat sich der Vizeweltmeister des Jahres 2021 zuletzt in der Tat. Das unterstreicht auch sein momentaner Platz sechs in der Weltrangliste hinter drei Chinesen, dem Japaner Tomokazu Harimoto und dem Brasilianer Hugo Calderano. Beim TTC Neu-Ulm hat er die in ihn gesetzten Erwartungen bisher fraglos erfüllt. In der Liga hat er alle fünf Einzel gewonnen, im Pokal trug er ungeschlagen zum großen Triumph bei und in der Champions-League feierte er sieben Siege in acht Spielen.
Einen Spieler wie Moregardh hätte der TTC Neu-Ulm am Sonntag in Grünwettersbach brauchen können. „Vor einer Woche waren wir ganz oben, jetzt sind wir ganz unten“, haderte Neu-Ulms Trainer Dimitrij Mazunov mit dem 0:3 und dem fast skurrilen Spielverlauf. Dies galt schon für das Auftakteinzel Maksim Grebnevs gegen den ASV-Routinier Wang Xi. Einerseits gewann Neu-Ulms junger Russe gegen den 37-jährigen Abwehrkünstler den ersten Satz und vergab im dritten Durchgang einen Satzball, andererseits sah Grebnev in zwei Sätzen aus wie ein Anfänger. Auch Vladimir Sidorenko hatte gegen seinen früheren Teamkollegen Tiago Apolonia eine realistische Siegchance, ebenso wie Lev Katsman gegen den leicht angeschlagenen Ricardo Walther, der sich in den Satzpausen mehrfach auf eine Faszienrolle legte. Mit Erfolg. Sozusagen von der Rolle war danach eher der Russe, er hatte in der entscheidenden Phase freilich auch viel Pech mit Netz- und Kantenbällen des ASV-Mannes. Der hatte in der seit Montag ausverkauften Halle nicht nur rund 400 lautstarke Fans im Rücken, sondern auch eine bemerkenswerte Erfolgsserie: Walther hat jetzt zehn Einzel in Folge gewonnen, Katsman zwei von insgesamt 14.
ASV Grünwettersbach – TTC Neu-Ulm 3:0. Wang Xi – Maksim Grebnev 3:1 (8:11, 11:1, 14:12, 11:1); Tiago Apolonia – Vladimir Sidorenko 3:1 (6:11, 11:9, 12:10, 11:8); Ricardo Walther – Lev Katsman 3:2 (13:11, 6:11, 7:11, 11:3, 11:9).
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