
Ratiopharm Ulm schlägt Braunschweig zum Jahresabschluss

Plus In erster Linie war das Spiel gegen Schlusslicht Braunschweig harte Arbeit.Zwei Ulmer Spieler verhindern im Schlussviertel eine unliebsame Überraschung.

Presseabteilungen von Profivereinen neigen von Haus aus zu Euphorieausbrüchen. Das eigene Produkt soll ja schließlich verkauft werden. Und so jauchzten die Öffentlichkeitsschaffenden von Ratiopharm Ulm nach dem 95:87-Heimsieg gegen Braunschweig in den sozialen Medien: „Was für ein Jahresabschluss.“ Man könnte es natürlich auch nüchtern formulieren: Ulm war ein bisschen besser als das Schlusslicht der Basketball-Bundesliga.
Probleme hatten und haben beide Vereine, bei Ulm klemmt es vor allem auf der Centerposition. Gegen die Braunschweiger Löwen fehlte jetzt auch noch David Fuchs, der wegen des Gerangels im Anschluss an das Spiel in Ludwigsburg für ein Spiel gesperrt worden war. Der mit 2,03 Metern für die Aufgaben direkt unter dem Korb eigentlich etwas zu kurz geratene Josh Hawley sprang aber diesmal mit 19 Punkten überaus effektiv in die Bresche.
Die Braunschweiger unter dem früheren Ulmer Assistenztrainer Jesus Ramirez werden allerdings noch weitaus heftiger gebeutelt. Mit David Krämer und Luc van Slooten sind zwei ganz wichtige Spieler verletzt, das Debüt von Neuzugang Divine Myles fiel wegen einer fehlenden Freigabe aus und gegen Ende des dritten Viertels war das Spiel gegen Ulm wegen einer Verletzung auch noch für Benedikt Turudic beendet. Umso bemerkenswerter und objektiv anerkennenswerter ist der Braunschweiger Kampfgeist und das Comeback der Gäste nach einem 15-Punkte-Rückstand in eben diesem dritten Spielabschnitt. Ihr Held im letzten Viertel war Robin Amaize. Der Mann aus dem zweiten Glied der deutschen Nationalmannschaft erzielte 20 seiner insgesamt 25 Punkte in diesen zehn Minuten, obwohl er durchgehend schon mit vier Fouls belastet war. Amaize war auch dafür verantwortlich, dass Braunschweig beim Stand von 87:85 für Ulm eine Minute vor Spielende wieder an einer Überraschung schnupperte. Aber auch die Ulmer hatten in dieser Phase zwei Helden. Einer von ihnen war Thomas Klepeisz, der zwei Dreiern Mitte dieses Viertels traf, als das Spiel durchaus hätte kippen können. Der andere Held war Yago Santos, der ganz am Ende ebenfalls zwei Dreier traf und damit dafür sorgte, dass es sich für Braunschweig ganz schnell ausgeschnuppert hatte.
Ratiopharm Ulm schlägt Braunschweig
Es reichte somit zu einem dem Ergebnis nach zumindest soliden Jahresabschluss. Am Dienstag (19 Uhr) wartet das Kontrastprogramm, nach dem Schlusslicht Braunschweig kommt dann Tabellenführer Bonn in die Ratiopharm-Arena. Die Ulmer Mannschaft wird sich steigern müssen, damit die Presseabteilung jubilieren darf: „Was für ein Jahresauftakt.“
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