Isaiah Hartenstein hat es in der Nacht auf Montag schon einmal vorgemacht. Mit den Oklahoma City Thunder hat er Spiel sieben der NBA-Finals gegen die Indiana Pacers gewonnen und sich damit als zweiter Deutscher nach Dirk Nowitzki zum Champion in der besten Basketballliga der Welt gekrönt. Glückwünsche aus Ulm wurden schon kurz nach dem Spiel über den großen Teich geschickt, schließlich ist Hartenstein als Investor des hiesigen Basketballprogramm gewissermaßen Miteigentümer von Ratiopharm Ulm. Ein gutes Omen für Spiel vier in den Bundesliga-Play-offs gegen Titelverteidiger Bayern München? „Ich hätte nichts dagegen“, sagt Ulms Sportdirektor Thorsten Leibenath. Am Dienstag (20 Uhr) hat seine Mannschaft in der heimischen Ratiopharm-Arena den ersten von zwei Matchbällen, kann mit dem nächsten Sieg gegen die Bayern den zweiten Meistertitel nach 2023 holen.
Das Interesse an dem vielleicht schon entscheidenden Duell der Finalserie ist groß, die Arena freilich längst ausverkauft. „Wir freuen uns riesig auf dieses Spiel. Was Lautstärke und Intensität in der Halle angeht, wird es keine Steigerung zu Dienstagabend geben können“, sagt Leibenath. Auf diese Art von „Extra-Energie“ setzt auch Trainer Ty Harrelson gegen die favorisierten Gäste. „Kein Zweifel, so eine Atmosphäre setzt einen Gegner noch mehr unter Druck. Das ist unser großes Plus“, meint er.
Ratiopharm Ulm hat in dieser Saison eine traumhafte Heimbilanz
Dazu kommt eine traumhafte Heimbilanz: In der Ratiopharm-Arena haben die Ulmer in der gesamten Saison bislang nur ein Spiel verloren, die Partie gegen Heidelberg. Harrelson weiß aber auch, dass ein derart erfahrener Kader wie der von Bayern München mit solchen besonderen Situationen umgehen kann. „Das sind alles Profis auf höchstem Niveau“, sagt der Coach – und meint damit auch sein Gegenüber, Münchens Trainer Gordon Herbert. Der habe, da ist sich Harrelson sicher, „bestimmt schon eine Taktik für Dienstagabend überlegt, mit der sie uns überraschen wollen“.
Fliegen Noa Essengue und Ben Saraf zum NBA-Draft oder spielen sie gegen Bayern
Doch bei Ratiopharm Ulm strotzen sie nach dem Auswärtssieg im SAP Garden am vergangenen Samstag gerade zu vor Selbstbewusstsein. Ganz egal, ob denn nun die Youngster Noa Essengue und Ben Saraf dabei sein werden oder nicht. Beide Talente werden in der Nacht auf Donnerstag beim NBA-Draft in New York voraussichtlich in der ersten Runde von einem Team gezogen, ein Meilenstein in der jungen Karriere der beiden. Die Entscheidung New York oder Neu-Ulm hat der Verein bewusst den Spielern überlassen. „Wir pochen da auch nicht auf irgendwelche Vertragsinhalte“, sagt Leibenath. Ob Essengue und Saraf bereits in die USA unterwegs sind, nur einer von beiden den weiten Flug angetreten hat oder die zwei Leistungsträger womöglich sogar in Ulm geblieben sind? „Wir werden das Thema nicht mehr kommentieren. Man wird dann spätestens in der Halle sehen, ob sie dabei sind, oder nicht“, betont der Sportdirektor.
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