Thomas Geyer als Kapitän, Dennis Chessa, Romario Rösch, dazu Christian Ortag zurück im Tor der Spatzen: Das letzte Spiel der Zweitliga-Saison war noch einmal ein Aufgalopp einiger Aufstiegshelden aus den vergangenen beiden Jahren, die beim SSV Ulm 1846 Fußball zuletzt nur noch wenig Einsatzzeiten bekommen hatten. Die Partie gegen den SC Preußen Münster war allerdings lange kein gemütliches Schaulaufen. Schließlich ging es für die Gäste noch darum, den Klassenerhalt ohne den Umweg über die Relegation klarzumachen. Das gelang mit dem 2:2 im ausverkauften Donaustadion. Konkurrent Eintracht Braunschweig muss hingegen nach einer klaren 1:4-Heimniederlage gegen den 1. FC Nürnberg kommende Woche in die Relegation gegen den Drittliga-Dritten 1. FC Saarbrücken.
Schon nach 35 Sekunden parierte Christian Ortag stark, entschärfte einen gefährlichen Schuss von Münsters Daniel Kyerewaa. Der Treffer fiel auf der anderen Seite: Semir Telalovic hatte ein Zuspiel von Felix Higl direkt in Richtung Tor bugsiert, unhaltbar für Preußen-Schlussmann Johannes Schenk (10.). Ein erster Schock für die Gäste, die nun noch mehr gefordert waren. Doch der Spielfreude der Ulmer hatten sie in dieser Phase der Partie kaum etwas entgegenzusetzen. Die ließen den Ball gefällig durch die eigenen Reihen laufen, gewannen mehr Zweikämpfe und suchten vorne die Lücken in der Preußen-Abwehr. Doch Torchancen waren Mangelware. Mal abgesehen von zwei Kopfbällen von Philipp Strompf, die beide knapp das Gästegehäuse verfehlten (37., 38.). Münster kam nicht in den Rhythmus, hatte große Probleme mit der Aggressivität der Spatzen. Erst kurz vor der Halbzeitpause gab es ein Lebenszeichen des Mitaufsteigers, doch der Abschluss von Etienne Amenyido rauschte am Pfosten vorbei (40.).
Mit einer Großchance von Semir Telalovic beginnt die zweite Hälfte
Mit einer Großchance von Telalovic begannen die zweiten 45 Minuten, doch der Ulmer Torjäger wurde von seinem Gegenspieler beim Abschluss noch entscheidend gestört. Ansonsten hatte der SSV viel Platz auf dem Feld, konnte oft ungestört kombinieren. Vielleicht lag es auch am Zwischenstand aus Braunschweig, dass man das Gefühl hatte, die Münsteraner seien mit angezogener Handbremse unterwegs. Denn der ärgste Widersacher im Kampf um den Relegationsplatz lag zu diesem Zeitpunkt schon aussichtslos mit 0:4 gegen den 1. FC Nürnberg zurück. Der ganz große Druck auf die Preußen war also weg - und die Lockerheit kehrte in der 55. Minute endgültig zurück, als die Gäste durch den zur Pause eingewechselten Yassine Bouchama zum 1:1 ausglichen.
Aufregende Schlussphase: Fehler von Max Brandt, Ausgleichstor von Lucas Röser
Bei den Spatzen schlichen sich im Aufbauspiel in der Folgezeit immer mehr Ungenauigkeiten ein, Münster hielt jetzt auch physisch deutlich mehr dagegen als noch in der ersten Hälfte. Offensiv setzten auch die Gäste jedoch keine berauschenden Akzente mehr. Die Partie plätscherte vor sich hin. Das Unentschieden schien das passende Ergebnis dazu zu werden, bis Max Brandt in der 75. Minute den Ball im Zweikampf mit Daniel Kyerewaa leichtfertig hergab, Münsters Stürmer dieses Geschenk dankend annahm und sein Team in Führung schoss.
Die hielt nur zehn Minuten, denn die Ulmer waren nach wie vor darum bemüht, die Saison mit Anstand zu Ende zu bringen, glichen durch Lucas Röser doch noch zum 2:2 aus (85.). Ein Ergebnis, mit dem am Ende beide Seiten ganz gut leben konnten.
So haben sie gespielt
- SSV Ulm 1846 Fußball: Ortag – Geyer (88. Reichert), Strompf, Allgeier – Chessa, Dressel, Brandt (79. Ludwig), Rösch (79. Stoll) – Higl (62. Röser), Krattenmacher (62. Batista Meier), Telalovic.
- Preußen Münster: Schenk – Koulis (46. Bouchama), Bazzoli, Mrowca – Makridis, Preißinger (89. Scherder), Hendrix, Kyerewaa (76. Schad) – Lorenz (76. Batmaz), Amenyido, Pick (46. Kirkeskov).
- Tore: 1:0 Telalovic (10.), 1:1 Bouchama (54.), 1:2 Kyerewaa (75.), 2:2 Röser (86.).
- Gelbe Karten: Dressel – Makridis, Hendrix, Kyerewaa, Koulis, Bazzoli.
- Zuschauer: 17.400 (ausverkauft).
- Schiedsrichter: Patrick Alt (40, Illingen).
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