Für die Fans des Hamburger SV ist das Duell mit dem SSV Ulm 1846 Fußball am Samstag (20.30 Uhr) mehr als ein Fußballspiel. Es geht um Sehnsucht und große Träume, um die Bundesliga-Rückkehr nach sieben Jahren in der Zweitklassigkeit. Die Partie im Volksparkstadion ist bereits seit einem Monat mit 57.000 Zuschauerinnen und Zuschauern ausverkauft, auf dem Schwarzmarkt werden bis zu 6 000 Euro für einzelne Tickets aufgerufen. Die Euphorie ist riesig. Und genau daraus ziehen die Spatzen ihre Kraft für die derzeit schwerstmögliche Aufgabe beim Spitzenreiter der 2. Bundesliga. „Wir fahren mit voller Überzeugung nach Hamburg und glauben an uns. Wir haben unser letztes Auswärtsspiel gewonnen und wissen auch, dass der HSV seine letzten drei Heimspiele nicht gewonnen hat“, sagt Ulms Cheftrainer Robert Lechleiter.
Das Personal: Kapitän Johannes Reichert wäre so gerne dabei in Hamburg. „Bei ihm wird es aber nach wie vor eng“, sagt Lechleiter. Den Leitwolf plagen noch immer Oberschenkelprobleme, er kann nur eingeschränkt trainieren. Allmählich soll die Belastung gesteigert werden. Der Rest des Kaders ist uneingeschränkt einsatzbereit. Lechleiter sagt: „Es ist möglich, dass es auf der einen oder anderen Position Änderungen gibt. Das wird sich nach den abschließenden Trainingseinheiten zeigen.“
Preußen Münster kann am Freitag vorlegen, Ulm muss am Samstag nachziehen
Die Ausgangslage: „Es ist ein Spiel, in dem für beide Mannschaft viel Druck drauf ist“, sagt Spatzen-Coach Lechleiter. Für die Ulmer ist klar: Sie müssen mindestens genauso viele Zähler holen wie der SC Preußen Münster in seinem Heimspiel gegen Hertha BSC, um im Rennen um den Klassenerhalt zu bleiben. Gewinnt beispielsweise der ärgste Konkurrent im Abstiegskampf am Freitagabend gegen die Berliner und der SSV erkämpft sich einen Tag später lediglich ein Unentschieden beim HSV, wäre das schon zu wenig – und die Ulmer wären vorzeitig abgestiegen. Lechleiter interessieren all diese Rechenspiele nicht. Er sagt: „Auf die anderen zu schauen, macht keinen Sinn. Das merkt man Woche für Woche in dieser Liga. Dass wir das Ergebnis aus Münster wahrnehmen am Freitagabend, das ist selbstverständlich. Aber das wird für uns nichts ändern. Wir haben einen klaren Plan, in Hamburg gewinnen zu können.“
Der Gegner: Beim ersten Aufeinandertreffen in dieser Saison hat sich der HSV im Donaustadion nicht gerade mit Ruhm bekleckert und in der ersten Hälfte keinen einzigen Schuss aufs gegnerische Tor abgegeben, am Ende beim 1:1 trotzdem einen Punkt mitgenommen. Hamburgs Trainer Merlin Polzin warnt vor einem Gegner, „der wirklich eklig sein kann“. Vor allem in der Offensive hat der Tabellenführer aber viel individuelle Qualität aufzubieten. SSV-Trainer Lechleiter weiß das. Er sagt: „Wir brauchen Ruhe am Ball, denn der HSV setzt seine Gegner früh unter Druck.“ Es gelte, die richtige Balance zu finden, zwischen kontrollierter Defensive und mutigem Spiel nach vorne.
Fast 5000 Fans begleiten den SSV Ulm 1846 Fußball nach Hamburg
Die Fans: Zum ersten Mal in dieser Saison bestreitet der SSV Ulm 1846 Fußball ein TV-Topspiel, das am Samstagabend auch beim frei empfangbaren Spartensender Sport1 live übertragen wird. Die Spatzen werden aber auch von einer riesigen Fanschar in den Norden begleitet: Fast 5000 SSV-Anhänger sind im Volksparkstadion dabei. „Das ist beeindruckend“, sagt Lechleiter.
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