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SSV Ulm erleidet knappe Niederlage gegen Paderborn – Schiedsrichterentscheidung im Fokus

SSV Ulm 1846 Fußball

0:2 gegen Paderborn: Ulm verliert Heimspiel und Dennis Dressel

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    Der Moment, der die Gemüter erhitzte und das Spiel veränderte: Ulms Dennis Dressel verlässt nach seinem Platzverweis das Feld.
    Der Moment, der die Gemüter erhitzte und das Spiel veränderte: Ulms Dennis Dressel verlässt nach seinem Platzverweis das Feld. Foto: Harry Langer/dpa

    Am Donnerstag beim wöchentlichen Mediengespräch war Thomas Wörle noch zuversichtlich. Personell, meinte der Trainer des SSV Ulm 1846 Fußball, könne er aus dem Vollen schöpfen. Zwei Tage später machte ihm die Grippewelle einen Strich durch die Rechnung. Beim Heimspiel gegen den SC Paderborn mussten die Spatzen ausgerechnet auf ihren derzeit gefährlichsten Stürmer verzichten: Semir Telalovic hatte es erwischt, er musste krankheitsbedingt kurzfristig passen und schaute von zuhause aus zu, wie sein SSV fast eine ganze Hälfte in Unterzahl spielen musste und mit 0:2 (0:0) verlor.

    Zur Überraschung vieler saß auch Kapitän Johannes Reichert zunächst nur auf der Bank. Das wiederum erklärte der Verein mit sportlichen Gründen, die letztlich den Ausschlag dafür gegeben hätten, dass Niklas Kolbe in die Dreierkette zurückkehrte. Wie auch immer: Der Aufsteiger versuchte, der Begegnung von Beginn an seinen Stempel aufzudrücken, hatte viel Ballbesitz und durch Maurice Krattenmacher auch die erste große Chance (6.), aber sein Schuss rauschte am langen Pfosten vorbei. Paderborn war in der Anfangsphase vor allem mit Defensivarbeit gegen spielfreudige Spatzen beschäftigt, kam erst in der 16. Minute zum ersten Abschluss, doch der hätte schon sitzen können, vielleicht sogar müssen. Filip Bilbija war fünf Meter vor dem Ulmer Tor völlig frei, schoss aber drüber.

    Kaum Chancen auf beiden Seiten in den ersten 45 Minuten

    Weil beide Mannschaften taktisch diszipliniert und hinten konzentriert agierten, blieb das große Chancen-Feuerwerk aus. Zu den wenigen aussichtsreichsten Möglichkeiten zählte unter anderem ein Distanzschuss von Paderborns Marvin Mehlem (27.), den SSV-Schlussmann Christian Ortag gerade noch zur Ecke klären konnte. Auf der anderen Seite endeten die Angriffsbemühungen der Spatzen in den meisten Fällen irgendwo rund um den gegnerischen Strafraum. Der Spielwitz, der Mut und das Selbstvertrauen eines Torjägers wie Telalovic fehlten merklich. So wurden beim Stand von 0:0 die Seiten getauscht.

    Plötzlich steht Schiedsrichter Tom Bauer im Mittelpunkt des Spiels

    Der zweite Abschnitt begann mit einem Paukenschlag: Nach einem Foulspiel auf Höhe der Mittellinie zog Schiedsrichter Tom Bauer die Rote Karte gegen Dennis Dressel. Eine zweifelhafte und sehr harte Entscheidung, zumal sich der Unparteiische die Szene kein zweites Mal am VAR-Bildschirm anschaute. Das freilich veränderte die Statik des Spiels vom einen auf den anderen Moment, in Unterzahl wollten die Spatzen nun kein unnötiges Risiko mehr gehen, lauerten in der eigenen Hälfte auf Fehler des Gegners und eigene Kontermöglichkeiten. Maurice Krattenmacher ackerte vorne unermüdlich, war aber oft als Alleinunterhalter unterwegs und hatte es schwer gegen das Paderborner Bollwerk. Eine gute Viertelstunde vor Ende machte der 19-Jährige schließlich Platz für Neuzugang Robert Leipertz. Der Routinier feierte damit gegen seinen Ex-Klub das Debüt im Spatzen-Dress.

    Die Gäste taten sich extrem schwer, die numerische Überlegenheit auf dem Rasen auszuspielen. Aber sie waren eben - wie schon Fortuna Düsseldorf vor einer Woche - ziemlich abgezockt. Ein durchdachter Angriff reichte dem SC Paderborn, um in Führung zu gehen. Marvin Mehlem traf per Kopf aus kurzer Distanz zum 0:1 (81). Die Hausherren mühten sich zwar, hatten aber nicht mehr viel entgegenzusetzen und kassierten in der sechsten Minute der Nachspielzeit durch einen Konter sogar noch das 0:2 von Adriano Grimaldi.

    So haben sie gespielt

    • SSV Ulm 1846 Fußball: Ortag - Gaal, Strompf, Kolbe - Stoll, Brandt (83. Chessa), Dressel, Keller - Krattenmacher (73. Leipertz), Higl (56. Hyryläinen), Batista Meier (83. Röser).
    • SC Paderborn: Schubert - Hoffmeier, Götze, Brackelmann (51. Castaneda) - Obermair, Scheller, Mehlem, Zehnter - Terho (86. Klaas), Grimaldi, Bilbija (71. Ansah).
    • Tore: 0:1 Mehlem (81.), 0:2 Grimaldi (90.+6).
    • Torschüsse: 7:9.
    • Gelbe Karten: Stoll - Obermair, Bilbija, Mehlem, Scheller.
    • Rote Karte: Dressel (50./Ulm) wg. groben Foulspiels.
    • Zuschauer: 12.098.
    • Schiedsrichter: Tom Bauer (28, Mainz).
    • Wetter: sonnig, 4 Grad.
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