
Ratiopharm Ulm spielt gegen Tabellenführer Bonn

Plus Beim Duell zwischen Ulm und Bonn sind mit Yago Santos und TJ Shorts zwei Basketball-Winzlinge zu bewundern.

Yago Mateus dos Santos oder kurz Yago und Timothy Neocartes Shorts oder kurz TJ werden jeweils mit einer Körpergröße von 1,75 Metern angegeben. Im richtigen Leben geht das noch als Normalmaß durch, im Basketball gehört man damit zu den Winzlingen. Der Vorteil: Man spielt quasi auf einer anderen Ebene und was man so macht, das sieht in diesem Sport der Hünen besonders spektakulär aus. Es ist ja kein Zufall, dass in der vergangenen Saison der auch nur 1,80 Meter große Parker Jackson-Cartwright zum wertvollsten Spieler der Basketball-Bundesliga gewählt wurde. Zweiter wurde übrigens seinerzeit TJ Shorts, der damals noch für Crailsheim spielende Nachfolger von Parker Jackson-Cartwright in Bonn. In dieser Spielzeit wird Shorts gewinnen, da sind sich die Fachleute ziemlich einig – und wenn Yago Santos so weiter macht, dann könnte er durchaus auch unter den Top-Drei landen. Die Leute mögen einfach diese Zauberzwerge. Wer immer bei den MVP-Wahlen mitmachen darf, der kann sich am Dienstag ab 19 Uhr eine Entscheidungshilfe holen, wenn Ulm mit Yago Santos gegen Bonn mit TJ Shorts spielt.
Die Favoriten im Duell der Mannschaften und im Duell der kleinen Spielmacher sind klar: Bonn ist Tabellenführer, Ulm ist Elfter. Shorts sammelt im Schnitt 18 Punkte und verteilt sieben Korbvorlagen. Santos kommt mit 13 Punkten und 5,5 Assists nicht ganz an diese Werte ran. Ist dieser Bonner Tausendsassa überhaupt zu stoppen? Frankfurt hat Shorts am vergangenen Donnerstag mal bei acht Punkten gehalten. Der Ulmer Trainer Anton Gavel sagt dazu trocken: „Trotzdem hat Frankfurt mit fast 25 Punkten Unterschied verloren.“
Ratiopharm Ulm spielt gegen die Telekom Baskets Bonn
Dieser TJ Shorts macht eben eine Mannschaft besser, die der Telekom Baskets Bonn macht er sogar sehr gut, was deren Tabellenführung unterstreicht. Was passieren kann, wenn so ein Kaliber in der Ratiopharm Arena auftaucht, das haben die Ulmer Mitte Dezember erlebt, als sie gegen Alba Berlin chancenlos waren und hoch mit 83:110 verloren. Der Ulmer Kapitän Tommy Klepeisz hat diese Lehre aus diesem Spiel gezogen: „Man muss gegen so eine Mannschaft voll konzentriert bleiben, man darf sich nicht die kleinste Schwächephase erlauben, sonst wird das brutal bestraft.“
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