
Robin Christen wirft Ratiopharm Ulm zum Sieg im Eurocup

Plus Robin Christen zeigt beim Sieg im Eurocup einmal mehr, warum die Basketballerihn unbedingt wollten und dafür Christoph Philipps ziehen ließen.

Diesen Tausch haben im vergangenen Sommer viele Fans überaus kritisch gesehen: Ratiopharm Ulm lässt das junge Eigengewächs Christoph Philipps nach Hamburg ziehen und holt dafür aus Hamburg den 31 Jahre alten und somit für einen Profisportler nicht mehr jungen Robin Christen. Der Ulmer 84:81-Sieg im Eurocup vor beinahe 6000 Zuschauerinnen und Zuschauern im rumänischen Cluj-Napoca lieferte einmal mehr die Bestätigung: Zumindest bei dieser Personalie hat der Basketball-Bundesligist alles richtig gemacht.
Philipps definiert sich sich in erster Linie über die Verteidigung, Christen ist an beiden Enden des Feldes ein wichtiger Faktor und er kann in der Offensive Spiele entscheiden. So wie das in Rumänien. Besser als die von Robin Christen kann eine Statistik gar nicht sein: Fünf Würfe aus der Zweierdistanz, fünf Dreierversuche, ein Freiwurf und alle sind sie drin. Das ergibt in der Summe 26 Punkte, dazu kommen drei Rebounds und ein Ballgewinn.
Jemand musste ganz einfach die Verantwortung übernehmen bei den erneut stark ersatzgeschwächten Ulmern. Dass die beiden Center Sagaba Konate und Nico Bretzel an diesem Abend und noch für längere Zeit ausfallen würden, das war vorher bekannt. Die Nachwuchsspieler Antonio Dorn und David Fuchs übernahmen deswegen einmal mehr die Arbeit unter den Körben und sie machten das ganz ordentlich, obwohl sie natürlich noch Lehrgeld zahlten. Überraschend gehörte gegen die Rumänen aber auch Thomas Klepeisz nicht zum Ulmer Aufgebot. Über die Gründe für das Fehlen des Kapitäns schweigt sich der Basketball-Bundesligist wie in derartigen Fällen üblich aus.
Ratiopharm Ulm gewinnt gegen Cluj
Neben Christen sorgten in erster Linie Karim Jallow und Juan Nunez dafür, dass Ulm nach einem über weite Strecken dieses Spiels zweistelligen Rückstand das Spiel in Rumänien mit einem 29:16-Lauf im letzten Viertel noch drehte. Auf Jallows Konto gingen 21 Punkte bei einer sehr guten Quote, vier Rebounds und vier Ballgewinne. Auf das von Nunez gingen vier Korbvorlagen und dazu der entscheidende Wurf an diesem Abend. Elf Sekunden standen noch auf der Uhr, als der junge Spanier von jenseits der 6,75-Meter-Linie abdrückte. Es war an diesem Abend der einzige Dreier von Juan Nunez, der die Würfe von weiter draußen normalerweise gar nicht so sehr liebt. Aber diesmal war der Ball drin, der Sieg war eingetütet und zur Halbzeit der ewig langen Vorrunde im Basketball-Eurocup hat Ratiopharm Ulm damit eine sehr ordentliche Bilanz vorzuweisen: Fünf Siege, nur vier Niederlagen und damit Tabellenplatz sechs. Acht von zehn Mannschaften in der Gruppe kommen weiter, der Ulmer Vorsprung auf Rang neun ist mit zwei Siegen bereits recht komfortabel.
Ratiopharm Ulm: Christen (26 Punkte), Jallow (21), Paul (10), Nunez (9), Hawley (7), Santos (6), Dorn (2), Fuchs (2), Zugic (1), Langenfeld.
Beste Ulmer Dreierschützen: Christen (5/5), Paul (2/3).
Beste Ulmer Rebounder: Hawley (7), Jallow (4), Nunez (4).
Ulmer Trefferquote: 53 Prozent (31/58).
Ulmer Dreierquote: 44 Prozent (10/23).
Ulmer Freiwurfquote: 75 Prozent (12/16).
Beste Werfer bei Cluj: Cate (13), Richard (13).
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