Es gibt Theatermomente, die bleiben eingebrannt in die Seele. Jener Moment, als sich Walter von Have am Ende der Ulmer Inszenierung von Lessings „Nathan der Weise“ aus dem Jahr 2002 umdrehte und im Ascheregen stumm von der Bühne ging, war ein solcher. Nicht die gewohnten Versöhnungsgesten, die sonst am Ende des Stückes stehen, sondern Trauer angesichts der gescheiterten Versöhnung, die deren Sinnbild der Holocaust ist. Walter von Have konnte das, ohne Pathos, authentisch. Nun trauert das Theater Ulm um Walter von Have, einen seiner größten und markantesten Schauspieler.
Ulm
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden