Startseite
Icon Pfeil nach unten
Neu-Ulm
Icon Pfeil nach unten

U18-Wahl in Ulm und Neu-Ulm: AfD punktet – doch größer könnten die Unterschiede nicht sein

Ulm/Neu-Ulm

U18-Wahl in Ulm und Neu-Ulm: Größer könnten die Unterschiede nicht sein

    • |
    • |
    • |
    Bei der U18-Bundestagswahl dürfen alle Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren abstimmen. Doch in diesem Jahr überraschte das Ergebnis.
    Bei der U18-Bundestagswahl dürfen alle Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren abstimmen. Doch in diesem Jahr überraschte das Ergebnis. Foto: Stefan Puchner, dpa (Symbolbild)

    Wie würde der Bundestag aussehen, wenn ausschließlich Minderjährige wählen dürften? Das soll die deutschlandweite U18-Wahl zeigen. Doch mit dem Ergebnis war nicht zu rechnen: Es weicht deutlich von dem letzten Resultat der U18-Wahl vor der Bundestagswahl 2021 ab. Damals wurden die Grünen die stärkste Kraft, während die AfD noch an der Fünf-Prozent-Hürde nagte. Auch die Ergebnisse aus den Wahlkreisen Ulm und Neu-Ulm könnten unterschiedlicher nicht sein.

    AfD stärkste Kraft im Wahlkreis Neu-Ulm – SPD hält in Ulm dagegen

    Die U-18-Wahl ist eine der größten Bildungsinitiativen in Deutschland. Über eine Woche, vom 7. bis zum 14. Februar, konnten alle Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren an dem nicht repräsentativen Demokratieprojekt teilnehmen. In über 1.892 Wahllokalen in Schulen, Bildungseinrichtungen und Jugendstätten gaben deutschlandweit fast 170.000 Minderjährige ihre Stimme ab. Mit einem Vorsprung von fast drei Prozentpunkten ging die Linke mit mehr als 20 Prozent noch vor SPD und CDU/CSU als Wahlsieger hervor. Im Landkreis Neu-Ulm sahen die Ergebnisse allerdings ganz anders aus.

    Hier gaben die meisten Minderjährigen ihre Stimme der AfD – mit 22 Prozent liegt sie noch vor der CSU, für die sich etwa 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen im Landkreis Neu-Ulm aussprachen. Mit 17 Prozent folgen SPD und Linke. Die Grünen konnten nur 5 Prozent der Stimmen für sich gewinnen. In Ulm ist die Lage eine andere: Hier führt die SPD die Liste mit knapp 27 Prozent deutlich an. Die AfD landet, mit beinahe 10 Prozent weniger Stimmen als im Wahlkreis Neu-Ulm, hinter der Linken auf Platz drei. Die CDU schneidet mit etwas über 10 Prozent schlechter ab als die Grünen.

    Auf dem Land wählt auch die Jugend konservativ

    „Es ist ganz deutlich, dass die CSU im ländlichen Raum mehr Stimmen bekommt, als in den Städten“, schreibt der Bayerische Jugendring (BJR). Die Zahlen zur AfD seien bislang nicht ausgewertet. Aber der Unterschied zwischen den Stimmen aus den Wahlkreisen Ulm und Neu-Ulm legt nahe: Auch hier wird auf dem Land konservativ gewählt. Das gute Abschneiden der AfD bereitet dem Präsidenten des BJR Sorgen. „Wir dürfen nicht zulassen, dass sich junge Menschen von der Politik entfremden. Wer heute nicht ernst genommen wird, wendet sich morgen ab.“ Die etablierten Parteien müssten Social-Media-Plattformen stärker in den Blick nehmen, um auch weiterhin junge Wählerinnen und Wähler zu erreichen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden