"Unterwerfung" am Theater Ulm: Das sagt der Regisseur zum Skandalroman
Plus Für Regisseur Andreas Nathusius steht in Michel Houellebecqs "Unterwerfung" nicht das Religionsthema im Vordergrund. So will er den Roman am Theater Ulm auf die Bühne bringen.
Sieben Jahre alt ist Michel Houellebecqs Roman "Unterwerfung", und die Diskussionen um den Text, den der amerikanische Religionsforscher Ivan Strenski ein "Bild für ein sterbendes Europa" nennt, sind lebendig wie nach dem Erscheinen des Buches. Am Theater Ulm inszeniert der freie Regisseur Andreas Nathusius den Monolog des Roman-Protagonisten Francois im Großen Haus mit Markus Hottgenroth als einzigem Schauspieler auf der Bühne. Premiere ist nach einer Verschiebung jetzt am 3. Mai.
Ein Sinnbild für ein Europa, das alle Werte verloren hat
Autor Michel Houellebecq musste sich Vorwürfe des Pessimismus und der Islamophobie erwehren. Andreas Nathusius selbst, der vom Theater Ulm mit der Inszenierung einer Bühnenfassung des als Hörbuch acht Stunden dauernden Textes betraut wurde, versteht "Unterwerfung" ähnlich, wie Michel Houellebecq selbst das Buch interpretiert. "Ich sehe das Werk weder rechts noch links, und auch das Islam-Thema, auf das sich alle stürzen, ist für mich gar nicht Hauptthema des Romans. Der Roman wertet nicht. Für mich ist es die Suche nach Sinn in einer sinnlos gewordenen Welt. Das ist es, was François umtreibt. Der Roman ist ein Sinnbild für Europa, für ein Europa, das alle Werte verloren hat, wo man zwar viel über Werte spricht, aber sie nicht lebt, und wo es auch das Thema Religion kaum noch gibt."
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