„Zeugen gesucht“, schreibt eine Frau am Dienstagnachmittag in einer Ulmer Facebook-Gruppe. Ungefähr 24 Stunden zuvor soll es ihren Schilderungen nach einen durchaus brutalen Angriff auf einen Autofahrer in der Ulmer Innenstadt gegeben haben. Eine Pressemitteilung der Ulmer Polizei gibt es zum Vorfall zwar noch nicht. Auf Nachfrage unserer Redaktion aber wird der grobe Sachverhalt bestätigt.
Die Frau, die angibt, eine Freundin des Geschädigten zu sein, schildert das Geschehene wie folgt: Der Partner ihrer Freundin sei am Montag, 7. April, gegen 16 Uhr auf der Neuen Straße, Höhe Ulmer Rathaus angegriffen worden. Er sei aus seinem blauen VW UP ausgestiegen, weil eine Gruppe von Männern sein Auto attackiert haben soll. Sofort sei der Autofahrer „zu Boden geprügelt“ worden. „Sie traten und boxten auf ihn ein, auch ins Gesicht“, schreibt die Frau.
Freundin des Geschädigten zum Vorfall in Ulm: „Niemand hat geholfen“
Jetzt werden dringend Zeugen gesucht, die Angaben zu den Tätern machen können. „Denn niemand hat geholfen und die Täter flüchteten“, heißt es weiter. Falls jemand etwas davon mitbekommen hat, soll er dies an die Ulmer Polizei melden.
Ein Sprecher der Ulmer Polizei bestätigt, dass es am Montagnachmittag, gegen 16.39 Uhr, in der Neuen Mitte zu einem „Konflikt“ sowie einer „Prügelei“ zwischen einem Autofahrer und einer Gruppe, bestehend aus fünf Personen, gekommen ist. Nach bisherigen Erkenntnissen wollte die Gruppe den 41-Jährigen aus Neu-Ulm wohl nicht durchfahren lassen. Es sei zur Diskussion gekommen. Einer aus der Gruppe habe den Autofahrer wohl beleidigt. Nachdem dieser dann ausgestiegen sei, wurde er laut Polizeiangaben niedergeschlagen und wohl von der gesamten Gruppe verprügelt.
Autofahrer wird in Ulm verprügelt und erleidet leichte Verletzungen
Der 41-Jährige habe leichte Verletzungen erlitten. Es gebe zwar wohl Zeugen, jene fünf Personen aus der Gruppe gelten aber auch am Mittwoch noch als unbekannt. Laut einer Polizeisprecherin werden die Personen als männliche Jugendliche mit schwarzem Bart und dunkler Kleidung beschrieben.
Bei Facebook lassen die Reaktionen auf den von der Frau dargelegten Sachverhalt nicht lange auf sich warten. Für Entsetzen sorgt dort vor allem der geschilderte Umstand, dass niemand geholfen habe, obwohl die Tat am helllichten Tag quasi im Herzen von Ulm geschah. „Am helllichten Tag und keiner hilft? Wo leben wir denn?“, ist eine Reaktion. Eine andere: „Am Tag, zur belebten Zeit und keiner zeigt Courage? Jessas.“ Im Einsatzprotokoll ist nach Angaben Polizei nichts dazu vermerkt, inwiefern Passanten geholfen oder nicht geholfen haben.
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