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Einzigartige Hilfe für Obdachlose bei heißen Temperaturen: Hitzebus rollt durch Ulm

Ulm

Hilfe für Obdachlose bei hohen Temperaturen: Hitzebus startet in Ulm

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    Steigen die Temperaturen über 30 Grad, rollt der Hitzebus durch die Innenstadt. Zweierteams versorgen dann obdachlose Menschen unter anderem mit Wasser.
    Steigen die Temperaturen über 30 Grad, rollt der Hitzebus durch die Innenstadt. Zweierteams versorgen dann obdachlose Menschen unter anderem mit Wasser. Foto: Alexander Kaya

    Wenn die Temperaturen auf über 30 Grad steigen, wird das Leben im Freien schnell zur Belastung – und für Menschen ohne festen Wohnsitz zur Gefahr. Um genau diesen Menschen zur Seite zu stehen, schickt das Deutsche Rote Kreuz des Kreisverbands Ulm ab sofort seinen Hitzebus auf die Straße. Es ist ein rollendes Hilfsangebot von Menschen, die nicht nur Wasser, Obst und Sonnencreme verteilen, sondern vor allem auch Zeit schenken.

    Zwischen 12 und 16 Uhr fährt der Hitzebus an heißen Tagen durch das Ulmer Stadtgebiet. Gesteuert wird er von ehrenamtlichen Zweierteams, die gezielt Orte anfahren, an denen sich wohnungslose Menschen regelmäßig aufhalten. Im Gepäck: Flaschen mit kühlem Wasser, frisches Obst, Sonnencreme, leichte Kleidung zum Wechseln – und das, was am meisten gebraucht wird: Zuwendung.

    Die Helferinnen und Helfer gehen offen auf die Menschen zu, bieten Gespräche an, hören zu, wenn jemand reden möchte, oder sind einfach präsent, wenn Worte fehlen. Oft ist es diese Form von unaufdringlicher Aufmerksamkeit, die den entscheidenden Unterschied macht. „Wir möchten nicht nur Hitze lindern – wir wollen zeigen, dass niemand unsichtbar ist“, sagt eine Ehrenamtliche, die beim Projekt von Beginn an mitfährt.

    Hitze trifft die Ärmsten am härtesten

    Für Menschen, die auf der Straße leben, bedeutet Sommer häufig nicht Leichtigkeit, sondern Erschöpfung. Die Kombination aus praller Sonne, fehlendem Zugang zu Trinkwasser und fehlenden Rückzugsorten kann schnell lebensgefährlich werden. Hitzschlag, Sonnenstich und Kreislaufversagen drohen – und häufig bleibt die Not unbemerkt. Genau hier setzt der Hitzebus an: mit niedrigschwelliger, direkter Hilfe, die dort ankommt, wo sie gebraucht wird.

    „Was wir erleben, ist nicht selten Dankbarkeit für Kleinigkeiten“, berichtet ein Helfer. „Ein kaltes Getränk, ein Stück Obst, ein Schattenplatz – und ein ehrliches Gespräch. Das alles kann in diesem Moment sehr viel bedeuten.“ Der Hitzebus wird zu einem Ort des Vertrauens. Und damit zu einem kleinen Stück gesellschaftlicher Wärme an Tagen, an denen die Stadt flimmert.

    Bestens bekannt ist bereits der Ulmer Kältebus

    Initiiert und umgesetzt vom DRK Ulm, versteht sich der Hitzebus als fester Bestandteil eines sozialen Netzes, das niemanden durchlassen soll. Das Projekt lebt von freiwilligem Engagement und von Spenden, um den Bus entsprechend ausstatten zu können. Bestens bekannt ist bereits der Kältebus des Ulmer DRK: Er fährt im Winter durch die Ulmer Innenstadt und versorgt Obdachlose unter anderem mit Tee, Suppe und Schlafsäcken. Und auch hier haben die Helfer immer ein offenes Ohr. (AZ)

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