Wegen schwerer baulicher Mängel gibt es nach Angaben der Ulmer Stadtverwaltung keine andere Möglichkeit: Die Evangelische Kita „Pezzetino“ im Rechbergweg 25 muss geschlossen werden. „Der Diakonieverband und die Stadt Ulm bedauern diesen Schritt“, wie es in einer Pressemitteilung am Montag heißt. Sie beide wollen den Eltern helfen, einen geeigneten anderen Platz zu finden. Etwa 35 Kinder sind betroffen.
Die Kita ist eine Einrichtung des Evangelischen Diakonieverbands Ulm/Alb-Donau, das Gebäude gehört der Stadt Ulm. Diakonie und Stadt hatten laut Mitteilung gehofft, das Gebäude noch einige Jahre in Betrieb halten zu können. Neueste Untersuchungen hätten jedoch gezeigt, dass dies nicht möglich ist. Die Bausubstanz, eine fast 50 Jahre alte Holzkonstruktion, biete „zu große Risiken für einen weiteren Betrieb. „Zum Wohl der Kinder und der Mitarbeitenden will man jedes Risiko vermeiden“, heißt es. Zum 1. September wird die Einrichtung geschlossen.
Kita Pezzetino in Ulm wird geschlossen: Was wird aus den Kindern und Erzieherinnen?
Um dem wachsenden Bedarf nach Betreuungsplätzen zu begegnen, baut die Stadt Ulm nach eigenen Angaben das Kita-Angebot laufend aus. Im Kitajahr 2024/2025 seien rund 90 Plätze hinzugekommen; weitere Kitas seien in Planung oder werden aktuell umgesetzt. Ungeachtet dessen bedeute die Schließung von Pezzetino eine Umstellung und einen Aufwand für die betroffenen Familien. Gleiches gelte für die dort tätigen Erzieherinnen und Erzieher.

Die Kita sei „sehr beliebt“ und „pädagogisch erfolgreich“: Mit dem Projekt „Pipapo - Ausflug ins Pipi-Kacka-Land“ hatte sie 2020 beim bundesweiten Forschergeist-Wettbewerb den ersten Preis gewonnen. In zwei Gruppen werden insgesamt rund 50 Kinder betreut. 35 davon müssen die Kita wechseln, die anderen kommen im Sommer in die Schule. Auch die Eltern der für Herbst angemeldeten Kinder sollen bei der Suche nach einem neuen Platz unterstützt werden.
Unterhalb des Standorts, im Leimgrubenweg 28, wird im Herbst eine neue Kita in freier Trägerschaft mit Ganztagskonzept eröffnen. Am Standort im Rechbergweg 25 ist kein Neubau geplant, heißt es in der Mitteilung. (AZ)
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