Ulm: Kunstbauraum macht die Straßenbahn zur Ausstellung

Plus Anlässlich seines zehnjährigen Bestehens schrieb der Kunstbauraum einen Wettbewerb unter dem Motto "zehn x zehn" aus. Was dahinter steckt.

VonDagmar Hub

Es ruckelt ziemlich im historischen weißen Straßenbahntriebwagen, der 1905 in Ulm gebaut und in Betrieb genommen wurde. Am Sonntag hatte dieser Jugendstil-Triebwagen einen besonderen Einsatz: Der Kunstbauraum Ulm/Neu-Ulm feierte sein zehnjähriges Jubiläum mit einem Wettbewerb, an dem sich 30 Künstlerinnen und Künstler beteiligten. Die Jury tagte im Bähnle, das danach den ganzen Nachmittag mit den Kunstwerken auf der Linie 1 fuhr.

Bedingung zur Teilnahme war, dass die eingereichten Kunstwerke das Format von zehn auf zehn Zentimetern nicht überschreiten durften. Über zwei Kunstwerke musste die Jury lange diskutieren, um zu einer Entscheidung zu kommen: Dietmar Herzog schuf einen Acrylglaswürfel, in dessen Schichten Striche in einer besonderen Perspektive das Wort "Mensch" zeigen. Münster-Steinmetz und Künstler Emil Kräß kreierte eigens für den Wettbewerb eine durchbrochene vieleckige Figur aus Sandstein, die an einem Maurerfaden aufgehängt im Triebwagen das Ruckeln mitvollzog. Die Präsentation der Kunstwerke stellte die Vereinsmitglieder um Vorstand Richard Géczi vor eine besondere Aufgabe, mussten die Positionen doch dieses Ruckeln der Fahrten mitmachen. Am Ende überzeugte Kräß die Jury mit seinem Werk.

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