Landesgartenschau bedroht Ulms ältesten Verein: Schützengilde soll umziehen
Plus Die Schützengilde soll umziehen, damit der Graben zur Wilhelmsburg für die Landesgartenschau 2030 frei wird. Ulm will Geld für ein kleineres neues Zuhause geben. Reicht das?
Steil wird es erst jenseits der Schießstände. Auf dem Rand des Grabens führt ein schmaler Weg zur Wilhelmsburg. Anstelle des Pfads soll zur Landesgartenschau 2030 ein breiter Weg treten. Aber nicht oben auf dem Rand, sondern unten im Graben selber. Nur: Bislang ist da gar kein Platz. Seit fast 100 Jahren befinden sich hier Schießstände und das Vereinsheim der Schützengilde Ulm. Nach dem Willen des Gemeinderats sollen die Gebäude weg. Ulms ältester Verein fürchtet trotz einer Finanzspritze um seine Existenz. Das liegt nicht nur an den Baukosten.
Das Schützenhaus stammt aus dem Jahr 1962. Der Vorgängerbau, ein Fachwerkhaus mit einem Türmchen am Eingang, war nach den Bombenangriffen auf Ulm 1944 komplett abgebrannt. Nun soll die Schützengilde den Burggraben komplett verlassen. Der Verein ist der älteste in der Stadt, er beruft sich auf die erste urkundliche Erwähnung von Schützen in Ulm im Jahr 1383. Die Schützengilde gehe auf jene bürgerliche Armbrustschützengesellschaft zurück, bestätigt Matthias Grotz vom Stadtarchiv. Es liege nahe, den Verein als ältesten in Ulm anzusehen – zumal die meisten anderen erst im Lauf des 19. Jahrhunderts gegründet worden seien. "Wir sind nicht irgendwer", betont Wolfgang Rost. Und: "Ich will in der Tradition der Schützengilde nicht der letzte Oberschützenmeister sein." Der Umzug könnte den Verein finanziell überlasten. Dazu kommt: Wer seinen Waffenschein behalten will, muss regelmäßig trainieren. Fällt das weg, müssen die Schützinnen und Schützen ihre Lizenz hergeben und die Schützengilde verliert ihre Grundlage. Das droht schon bei Einschränkungen in der Bauphase.
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