Startseite
Icon Pfeil nach unten
Neu-Ulm
Icon Pfeil nach unten

Ulm/Neu-Ulm: „Zur Sicherheit aller“: Polizei geht gegen Tuner und Poser im Raum Ulm vor

Ulm/Neu-Ulm

„Zur Sicherheit aller“: Polizei geht gegen Tuner und Poser im Raum Ulm vor

    • |
    • |
    • |
    Männer und schnelle Autos – eine brisante Mischung. Die Polizei hat in Ulm und Neu-Ulm die Poser-Szene unter die Lupe genommen.
    Männer und schnelle Autos – eine brisante Mischung. Die Polizei hat in Ulm und Neu-Ulm die Poser-Szene unter die Lupe genommen. Foto: Uwe Anspach, dpa (Symbolbild)

    „Diese Autorennen und Poser-Geschichten sind ein Phänomen, das hochgekommen ist“, sagte der Chef der Ulmer Staatsanwaltschaft nach dem Unfall mit am Ende vier Toten vor gut acht Wochen zwischen Böfingen und Thalfingen. „Das müssen wir in den Griff bekommen.“ Dazu beitragen sollen immer wieder großangelegte Kontrollaktionen in der Szene. Eine solche erfolgt wohl nun in der Nacht auf Donnerstag. Am Abend vor Fronleichnam tragen sich Behördenangaben mehrere hundert Personen auf einem Parkplatz in der Friedrichsau. Rund 60 Fahrzeuge wurden kontrolliert.

    Die Polizei war für diese Maßnahme mit einem Großaufgebot vor Ort. Das Polizeipräsidium Ulm bekam Unterstützung durch Kräfte des Polizeipräsidiums Einsatz. Ziel sei es gewesen, „Verkehrsverstöße, darunter auch Lärmbelästigungen zu unterbinden“. Gegen 23 Uhr habe die Poser-Szene mit ihren Fahrzeugen Ulm in Richtung Industriegebiet Donautal verlassen und sei anschließend nach Ulm-Lehr gefahren.

    Ulmer Polizei beanstandet 15 Personen und Fahrzeuge bei Tuner-/Poser-Treffen

    Von insgesamt 60 von der Ulmer Polizei kontrollierten Fahrzeugen seien insgesamt 15 Personen und Fahrzeuge beanstandet worden. Bei fünf Fahrzeugen habe ein Gutachter „erhebliche Mängel“ festgestellt. Drei der Autos seien so tief gewesen, dass die Räder am Radkasten streiften. In den beiden weiteren Fällen sei keine Abnahme von verbauten Teile durch einen Sachverständigen erfolgt, heißt es. Bei allen fünf Fahrzeugen war aber laut Polizei die Betriebserlaubnis erloschen. Die Fahrer mussten ihre Autos folglich stehen lassen. Gegen 3 Uhr waren die Kontrollen beendet.

    Jenem Event der Poser-Szene zugeordnet wird auch der von der Polizei bereits gesondert vermeldete Fall einer Verfolgungsjagd. Ein 22-Jähriger war demnach zunächst auf einem Parkplatz eines Einkaufszentrums in Ulm-Lehr gedriftet. Als eine Streife ihn daraufhin kontrollieren wollte, sei der junge Mann geflüchtet. Mit ausgeschaltetem Licht soll er innerorts mit mehr als 100 km/h in Richtung B10 gerast sein. Auf der B10 habe er seine Fahrt abgebrochen und konnte überprüft werden. Sein Führerschein und der BMW wurden beschlagnahmt.

    Polizei geht auch in Neu-Ulm gegen Poser und Tuner vor

    Auch auf bayerischer Seite knöpfte sich die Polizei die besagte Szene vor. Kräfte der zentralen Einsatzdienste Kempten, der Autobahnpolizeistation Memmingen und der Polizeiinspektion Neu-Ulm stellten dabei nach eigenen Angaben drei Fahrzeuge fest, bei denen aufgrund technischer Veränderungen die Betriebserlaubnis erloschen war. Die Fahrzeugführer im Alter zwischen 22 und 29 Jahren mussten ihren Weg zu Fuß fortsetzen. Ihnen wurde die Weiterfahrt unterbunden und ein Verfahren aufgrund eines Verstoßes gegen die Straßenverkehrszulassungsordnung eingeleitet. Die drei Fahrzeugführer müssen mit einem Bußgeld rechnen und deren Fahrzeug vor dem nächsten Fahrtantritt wieder in einen ordnungsgemäßen Zustand bringen. Weil einer von ihnen dabei beobachtet werden konnte, wie er mit durchdrehenden Reifen und aufheulendem Motor den Innenstadtbereich befuhr, erwartet ihn zusätzlich ein Bußgeld aufgrund eines Verstoßes gegen die Straßenverkehrsordnung.

    „Zur Sicherheit aller“ will die Polizei weitere Kontrollen dieser Art durchführen. An eine eigens eingerichtete E-Mail-Adresse können Bürgerinnen und Bürger weiterhin auffällige Autos melden. Hinweise mit Tag, Uhrzeit, Ort, Kennzeichen, Farbe und Typ des Fahrzeugs und einer Beschreibung des auffälligen Verhaltens können an ulm.pp.poser@polizei.bwl.de gesandt werden. Natürlich nimmt die Polizei diese Hinweise auch telefonisch (0731/1880) oder persönlich entgegen. Zeitlich dringende Ereignisse sollen aber auf jeden Fall telefonisch gemeldet werden. Sie bittet aber darum, zeitlich dringende Ereignisse nicht per E-Mail, sondern telefonisch zu melden. (AZ/krom)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden