
Uni Ulm gründet Ideenwerkstatt für neue Forschungsfelder

Wie die Universität Ulm Freiräume für innovative Projekte schafft, die sich neuen Themen widmen sollen.
Mit sogenannten Forschungsinkubatoren will die Universität Ulm Entwicklungen vorantreiben, die mittel- und langfristig relevante Forschungsbereiche und Aktionsfelder etablieren. Dazu wurden nun zwei fach- und fakultätsübergreifende Projekte zu entzündlichen Erkrankungen und zum kollektiven Verhalten in heterogenen biologischen Systemen ausgewählt. Diese werden bis zu drei Jahre lang mit bis zu 100.000 Euro jährlich gefördert.
Ziel der neu geschaffenen Inkubatoren ist es laut einer Mitteilung der Uni, als Ideenwerkstatt zukunftsträchtige Forschungsfelder in der Universität Ulm zu identifizieren, die durchaus außerhalb der Mainstream-Forschung liegen können. Besonderes Augenmerk liegt auf dem interdisziplinären Ansatz, bei dem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Disziplinen gemeinsam Lösungsvorschläge erarbeiten.
Geschaffen wurden die Forschungsinkubatoren aus der Beobachtung heraus, dass sich oft Kooperationsmöglichkeiten verschiedener Fachrichtungen andeuten, diesen aber nur selten systematisch nachgegangen werden kann, weil weder Zeit noch Geld zur Verfügung stehen.
"Mit Inkubatoren kann die Universität schnell und ohne große Hürden neue Potenziale für wissenschaftliche Initiativen und interdisziplinäre Kooperationen erschließen, die noch nicht etabliert sind und nicht im Fokus anderweitiger Förderung standen", so Professor Joachim Ankerhold, Vizepräsident für Forschung. In der ersten Runde hat eine Kommission nach Kriterien wie wissenschaftliche Qualität, Expertise der beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler oder Aussicht auf Drittmittel mehrere Anträge bewertet und eine Auswahl getroffen.
Das sind die geförderte Forschungsinkubatoren der Uni Ulm
Thema 1: Metabolischer Schalter bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen (MitoSwitch). Ein Team aus Forschenden der Psychologie, Medizin und Biologie möchte im Projekt MitoSwitch der Rolle von Mitochondrien bei chronisch niederschwelligen entzündlichen Erkrankungen auf den Grund gehen, die häufig als Begleiterscheinung mit Fatigue, Erschöpfung und Antriebslosigkeit einhergehen.
Thema 2: Kollektives Verhalten in heterogenen biologischen Systemen. Forschende aus der Physik, Dermatologie und Systembiologie interessieren sich für bestimmte Eigenschaften komplexer Zellsysteme. Kollektive Zellentscheidungen sind aus der Embryonalentwicklung bekannt, spielen aber auch bei der Entstehung von Krebs eine Rolle. Weitgehend unerforscht ist, inwiefern Heterogenität der Zellpopulation die Entscheidung beeinflusst.
Die Förderung erfolgt zunächst für drei Jahre, wobei das dritte Jahr nur nach einer positiven Zwischenevaluation gefördert wird. (AZ)
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