Mehr als acht Monate nach dem Angriff auf einen Lehrer an der Sägefeldschule in Ulm-Wiblingen steht der Prozess gegen einen 23 Jahre alten Mann bevor. Der Prozess am Landgericht Ulm soll am Mittwoch, 6. November, beginnen, teilte eine Gerichtssprecherin kürzlich mit. Vorgesehen sind demnach insgesamt sieben Verhandlungstage.
Die Staatsanwaltschaft Ulm wirft dem ehemaligen Schüler versuchten Totschlag und gefährliche Körperverletzung vor. Sie geht davon aus, dass der Mann aus Rache gehandelt haben soll - für ein dem Lehrer zur Last gelegtes übergriffiges Verhalten gegenüber anderen, ehemaligen wie aktuellen, Schülern. Jene Übergriffe sollen „sexuelle“ Hintergründe haben.
Separate Ermittlungen gegen Lehrer wegen übergriffigen Verhaltens
Zu diesen Vorwürfen laufen gesonderte Ermittlungen, die noch nicht abgeschlossen sind, sagte die Staatsanwaltschaft. Dies liege am Gesundheitszustand des 34-Jährigen. “Derzeit wird gutachterlich überprüft, ob der Beschuldigte verhandlungsfähig ist.“ Diese Überprüfung werde voraussichtlich einige Monate in Anspruch nehmen, da verschiedene medizinische Fachrichtungen betroffen sein könnten und daher auch verschiedene Sachverständige tätig werden müssten.
Attacke auf Lehrer in Wiblingen: Was war passiert?
Der 34 Jahre alte Lehrer wurde am Nachmittag des 26. Februar im Ulmer Stadtteil Wiblingen mit einem Baseballschläger-ähnlichen Gegenstand massiv auf den Kopf geschlagen. Der Täter flüchtete anschließend. Laut Staatsanwaltschaft soll der Täter dabei in Kauf genommen haben, dass der Mann an den Verletzungen sterben könnte.
Der Lehrer ging demnach bewusstlos mit einer lebensgefährlichen Kopfverletzung zu Boden. Er überlebte dank schneller notärztlicher Versorgung. Der Mitteilung zufolge bestreitet der 23-Jährige die Vorwürfe. Er sitzt in Untersuchungshaft. (dpa/AZ)
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