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Zugausfälle auf der Illertalbahn: Wann endet der Reisefrust für Pendler?

Kommentar

Zugausfälle: Wann wird es endlich besser auf der Illertalbahn?

Michael Ruddigkeit
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    Auf der Illertalbahn kam es zuletzt zu massiven Beeinträchtigungen, vor allem zwischen Ulm und Senden.
    Auf der Illertalbahn kam es zuletzt zu massiven Beeinträchtigungen, vor allem zwischen Ulm und Senden. Foto: Alexander Kaya (Archivbild)

    Fahrgäste der Illertalbahn sind Kummer gewohnt. Denn auf der viel genutzten Strecke zwischen Ulm und Memmingen über Senden und Illertissen gehören Verspätungen zum Alltag. Derzeit sitzt der Frust bei Pendlerinnen und Pendlern allerdings besonders tief. Züge fallen reihenweise aus. Landrätin Eva Treu (CSU) nennt die aktuelle Situation „verheerend“, Ulms Oberbürgermeister Martin Ansbacher (SPD) bezeichnet sie als „Katastrophe“. Viele betroffene Fahrgäste sehen das genauso. Nach Auskunft der Bahn ist noch bis Ende April mit erheblichen Einschränkungen zu rechnen. Aber dabei wird es leider nicht bleiben.

    Im Stellwerk Gerlenhofen fehlt laut der Bahn wieder einmal Personal

    Denn die Bahn muss nicht nur einen gewaltigen Investitionsstau bei der Infrastruktur bewältigen. Offenbar ist auch die personelle Besetzung auf Kante genäht. Als Grund für die massiven Einschränkungen auf der Illertalbahn nennt die Bahn „personalbedingte Ausfälle im Stellwerk Gerlenhofen“. Moment, war da nicht was? Richtig, im Sommer vergangenen Jahres gab es ähnliche Probleme mit der gleichen Begründung. Dass Stellwerke nicht besetzt werden können, müsse eine Ausnahme bleiben, teilte die Bahn damals mit – und tut es jetzt wieder. Aber es wird nicht das letzte Mal gewesen sein, denn woher soll das Fachpersonal so schnell kommen?

    Dazu kommt, dass die Anlagen der Bahn insgesamt in einem bedenklichen Zustand sind. Das betrifft Gleise, Weichen, Übergänge und Gebäude, besonders aber Stellwerke. Laut dem aktuellen Zustandsbericht „Schienennetz und Bahnhöfe“ der DB ist jedes zweite erneuerungsbedürftig. Die Bahn sieht dringenden Handlungsbedarf. Da kommt auf Fahrgäste noch einiges zu.

    Bis die Illertalbahn zweispurig ausgebaut wird, vergehen noch Jahre

    Immerhin gibt es große Pläne für die Illertalbahn. Sie soll zwischen Senden und Neu-Ulm sowie zwischen Kellmünz und Pleß im Unterallgäu zweigleisig ausgebaut werden. Außerdem wird die Strecke elektrifiziert, auch zwischen Senden und Weißenhorn. Das soll einen besseren Takt bringen und eine höhere Zuverlässigkeit. Doch bis dahin vergehen noch mehr als fünf Jahre.

    Das Mindeste, was die Bahn kurzfristig machen kann, ist, die Fahrgäste besser zu informieren, nicht nur per App, sondern auch an den Bahnsteigen und in den Zügen. Und für einen Ersatzverkehr zu sorgen, der reibungslos funktioniert und nicht für noch mehr Frust bei den Pendlern sorgt.

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