Bevor die Organisatoren des Burgheimer Wirtshaussingens, Regina und Max Blei, zur 100. Auflage Instrumente und Stimmbänder zum Klingen brachten, standen zunächst die Gratulanten Schlange. Neben den Fans in der proppenvollen Brucklachner-Gaststube bedankte sich vor allem Wirt Stefan Lenz mit Blumen und einem wertvollen Kuvert. Max Blei, der nur rund 100 Meter vom „Brucki“ entfernt wohnt, bezeichnete die Traditionsgaststätte als seine „musikalische Heimat.“ Vor allem erinnerte er an zahllose Hochzeiten mit „Brautverziehen.“
Zum 100. Wirtshaussingen war der Vizepräsident des Bayerischen Notenarchivs zu Gast
Mit dem einleitenden Stück „Ein gut gelaunter Musikant“ trafen Regina und Max Blei die Stimmungslage im Saal punktgenau. Das Jubiläum strahlte dazu noch einen ganz besonderen Glanz aus. Der Vizepräsident des Bayerischen Notenarchivs, das inzwischen „Zentrum für Volksmusik, Literatur & Popularmusik“ heißt, Leonhard Meixner aus Bruckmühl, machte seine Aufwartung. In Anbetracht der 100. Auflage des Burgheimer Wirtshaussingens betonte er, dass „dabei bleiben“ besonders wichtig sei.

Meixner hatte vor allem musikalisches Reisegepäck nach Burgheim mitgebracht. Regina und Max Blei überreichte er das Buch „Heut san ma lustig“ und auch dem Publikum einen Auszug daraus. Weil sich Meixner selbst auch der Musik verschrieben hat, packte er seine „Ziach“ aus und mischte sich unter das Publikum. Zu „Schenkt‘s mir amoi was Boarisch ei“ und „Mein Herz, das ist ein Bienenhaus“ begleiteten die Besucher den „hohen Gast“ mit ihren Stimmbändern.
Zweiter Höhepunkt des musikalischen Jubiläums war der internationale Beitrag aus Österreich von Max Goiser (Ziach und Gesang) und Manfred Seidel (Tenorhorn). Seit 40 Jahren verbindet Max Blei und Max Goiser eine intensive Freundschaft. Damals waren beide Kapellmeister, Max Blei in Burgheim und Max Goiser in Muthmannsdorf. Die Österreicher brachten das Burgheimer Publikum umgehend in Schunkellaune, dazu schätzten Max und Manfred es ganz besonders, mit der musikalischen Großfamilie Blei zu musizieren. Die zeigte natürlich ebenfalls, was in ihnen steckt. Marion Böhm, geborene Blei, sang von Rivalitäten unter Frauen und spielte dazu auf der Gitarre. Stefan und Thomas Blei spielten und sagen mit ihrem Neffen Adrian Böhm den „Bauernblues.“
Nach dem offiziellen Ende war beim Wirtshaussingen in Burgheim noch lange nicht Schluss
Im Zentrum dieses humorvollen Beitrags standen die Traktoren Fendt, John Deere und Lanz. Die Vorliebe dafür kommt nicht von ungefähr. Die Familie Blei besitzt noch einen über 70 Jahre alten Lanz-Bulldog, der noch heute im Einsatz ist. Reinhold Böhm begleitete das Familientrio am Bass. Annalena Blei komplettierte das Familienorchester auf der Klarinette. Das „Stammpersonal“ trat vollzählig beim Jubiläum auf. Dazu zählen seit vielen Jahren Klaus und Theres Schiller, Otto Meisinger, Sigi und Antonie, Erna Ansbacher, Anni Huber, Sepp Braun, Peter Popanda und Helga Lallinger mit ihren lustigen Gedichten. Angelehnt an den Musikantenstadl leiteten Regina und Max Blei mit „Servus Pfiat Gott und Auf Wiedersehn“ das Finale ein. „Tirol, dem Land die Treue“ war der offizielle Schlussakkord der österreichischen Gäste. Das Ende war dies allerdings noch nicht. „Inoffiziell“ spielten die Musikerfamilie Blei mit Max und Manfred noch weiter. Das Publikum dankte es ihnen und blieb beim Brucklachner sitzen.
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