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20 Jahre Gesundes Karlshuld: Erfolgsgeschichte der Gesundheitsförderung feiern

Karlshuld

Gesundes Karlshuld: Seit 20 Jahren auf Wohlfühlkurs

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    Das Gesunde Karlshuld wird heuer 20 Jahre jung. Eine Feier wird es nicht geben, unter anderem weil die Mehrzweckhalle nicht zur Verfügung steht. Doch das Team hat wieder ein interessantes Programm erstellt und erinnert mit Gesundheitsamtsleiter Johannes Donhauser und seiner Mitarbeiterin Marion Seibold an 20 Jahre Erfolgsgeschichte.
    Das Gesunde Karlshuld wird heuer 20 Jahre jung. Eine Feier wird es nicht geben, unter anderem weil die Mehrzweckhalle nicht zur Verfügung steht. Doch das Team hat wieder ein interessantes Programm erstellt und erinnert mit Gesundheitsamtsleiter Johannes Donhauser und seiner Mitarbeiterin Marion Seibold an 20 Jahre Erfolgsgeschichte. Foto: Andrea Hammerl

    Eine Erfolgsgeschichte feiert Geburtstag: Vor 20 Jahren wurde das Projekt „Gesundes Karlshuld“ aus der Taufe gehoben. „Nach wie vor fantastisch“, nennt Gesundheitsamtsleiter Johannes Donhauser das einstige Pilotprojekt, das mit 50 Prozent der Ausgaben von Leader-Plus gefördert, von der Universität Bayreuth evaluiert und bereits nach gut einem Jahr Laufzeit mit dem Bayerischen Gesundheitsförderungs- und Präventionspreis ausgezeichnet wurde.

    Jedes Jahr bietet das engagierte Team des Gesunden Karlshuld ein umfangreiches Programm an, das von Beginn an auf vier Säulen beruhte: Bewegung, Ernährung, Wohlfühlen und Medizin. „Daran hat sich bis heute nicht viel geändert“, sagt Rita Schmidt, die damals als Gemeinderätin den Posten der Arbeitskreissprecherin und rund zehn Jahre später nach der Vereinsgründung dessen Vorsitz übernahm.

    „Wolfgang Kaiser und ich waren strikt dagegen, einen Verein zu gründen“, erinnert sich Donhauser, „aber bei euch hat es ja wunderbar funktioniert.“ Bedenken hatten die beiden Herren vom Gesundheitsamt, die das Projekt initiierten und begleiteten, weil der Arbeitskreis jedes Jahr einen Zuschuss von einem Euro pro Einwohner von der Gemeinde erhielt. Das könnte bei einem Verein Begehrlichkeiten anderer Vereine wecken, so die Befürchtung. Was in Karlshuld nicht der Fall war. Rita Schmidt erklärt das damit, dass das Gesunde Karlshuld trotz Vereinsgründung letztlich immer noch ein Projekt der Kommune sei – mit enger Anbindung ans Rathaus. „Der Bürgermeister ist geborenes Mitglied im Vorstand“, erzählt sie augenzwinkernd.

    Gesundes Karlshuld: Ein Erfolgsprojekt unter der Leitung von Johannes Donhauser und Rita Schmidt

    15 Jahre lang führte sie Arbeitskreis beziehungsweise Verein. „Wir hatten Riesenglück mit Rita Schmidt, die damals den Sprecherposten des Arbeitskreises übernahm und zum Motor für das Projekt wurde“, lobt Donhauser die heutige Vize-Landrätin. Auch der damalige Bürgermeister Karl Seitle habe stets ein offenes Ohr gehabt, erzählt der Gesundheitsamtsleiter. Als er erstmals das Projekt, das in Österreich bereits erprobt war, bei Seitle vorstellte, habe dieser gefragt: „Gibt es das schon bei uns?“. Donhauser antwortete mit „Nein“ und Seitle meinte: „Dann machen wir das.“

    Der Gemeinderat segnete die Idee einstimmig ab. Das war eine von mehreren Voraussetzungen gewesen - neben der Finanzierung durch die Kommune. Außerdem wurden Gemeinden gesucht, die nicht mehr als 5000 Einwohner hatten und bereits eine gewisse Gesundheits-Infrastruktur wie Arzt und Apotheke aufweisen konnten. In Städten gab es schon ähnliche Projekte, nun sollte ein niedrigschwelliges Angebot zur Gesundheitsförderung in der breiten Fläche auf dem Land entwickelt werden. Im Landkreis seien vier Gemeinden infrage gekommen, erinnert sich Donhauser, neben Karlshuld auch Königsmoos, Rennertshofen und Burgheim. In Burgheim entwickelte sich ab 2008 mit „Burgheim fit, mach mit“ tatsächlich ein Folgeprojekt, das allerdings laut Donhauser den Umfang des Karlshulder Angebots nicht toppen konnte.

    Gestartet war das Karlshulder Projekt mit 62 Angeboten, zeitweise waren es mehr als 100, berichtet Rita Schmidt Das aktuelle Programm besteht aus 17 Vorträgen, 24 Kursen rund ums Thema Bewegung, die meisten davon mit mehreren Terminen, manche Kurse werden übers Jahr auch mehrfach angeboten. Für Kinder und Jugendliche gibt es sechs Veranstaltungen beziehungsweise Kurse, für Senioren fünf. Unter dem Stichwort „Gemeinschaft“ firmieren Strickcafé und Reparaturcafé, für Radfahrer werden zwei Touren angeboten, die Rennradgruppe ist von April bis September jeden Sonntag unterwegs. Sie existiert bereits seit 20 Jahren, also von Anfang an.

    Seit 2023 ist Eva-Maria-Daferner die Vorsitzende des Vereins „Gesundes Karlshuld“

    Im Trend liegt das Thema Wohlfühlen, zum Beispiel Meditation oder Prana, berichtet Nadine Franke-Strauß, die den Verein von 2020 bis 2022 führte und immer noch dem Vorstand angehört. Ihr folgte 2022 Hans-Peter Dittenhauser, der den Vorsitz aus gesundheitlichen Gründen bereits 2023 wieder abgeben musste. Seitdem ist Eva-Maria Daferner die Vorsitzende des Gesunden Karlshuld. Sie hat dem Programmheft erstmals seit 20 Jahren ein neues, moderneres Layout gegeben und im Herbst ein Brainstorming gemacht, um neue Ideen zu sammeln und auch neue Referenten anzusprechen.

    Viele Mitglieder hat der Verein nicht – oder jede Menge, das kommt auf die Sichtweite an. „Wir brauchen vor allem ein aktives Team und viele Mitmacher“, betont Rita Schmidt, „letzteres sind die Bürger“. Dem Vereinsvorstand gehören derzeit neben Daferner und Franke-Strauß auch stellvertretende Vorsitzende und Schriftführerin Angela Hortmann, Kassier Yvonne Hümmer sowie die Beisitzer Christiane Wander, Hartmut Schier, Marina Eibl und Margarete Seefeld-Schäfer an. Rita Schmidt steht ihnen beratend zur Seite.

    Die Hauptarbeit leistet das Team im Herbst, wenn das neue Programm auf die Beine gestellt wird. „Sobald das Heft gedruckt ist, organisiert sich das Programm von alleine“, sagt Rita Schmidt. Denn die Referenten kümmern sich selbst um Anmeldung, Kursgebühren und gegebenenfalls auch Terminabsagen. Das Pilotprojekt ist beinahe zum Selbstläufer geworden und wird von den Karlshuldern nach wie vor bestens angenommen. Donhauser und Kaiser, der mittlerweile im Ruhestand ist, begleiteten das Projekt aktiv bis 2013.

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