Tabuzone im Englischen Garten: Immer mehr Neuburger sind empört
Plus Der Wittelsbacher Ausgleichsfonds hat im Englischen Garten mehrere Bäume fällen lassen - und dafür sieben Hektar Auwald stillgelegt. Immer mehr Neuburger reagieren empört.
Um die Wege verkehrssicher zu machen, hatte der Wittelsbacher Ausgleichsfonds als Grundeigentümer Bäume, insbesondere angeschlagene Eschen, im Englischen Garten fällen lassen. Das zog vielfach Kritik nach sich - vor allem, weil im Gegenzug sieben Hektar Auwald stillgelegt werden sollen. Immer mehr Bürger melden sich bei unserer Redaktion, um ihre Empörung darüber zu zeigen.
- Daniel Müller, Neuburg: Die Aussage von Herrn Forstdirektor Niggemeyer, dass bei der Fällaktion im Englischen Garten so gut es ging Rücksicht genommen wurde, kann ich nicht nachvollziehen. Im NR-Artikel vom 23. Januar war die Rede von der Beseitigung von kranken Eschen, die auf Wege fallen könnten. Es ginge ausschließlich um die Sicherheit der Wege. Wenn man jetzt den Bereich östlich des TSV-Sportplatzes betrachtet, kann man sich nur traurig abwenden. Mit schwerstem Gerät und roher Gewalt wurde alles umgemacht, was dem Wittelsbacher Ausgleichsfonds Geld einbringt. Der Englische Garten braucht keinen Schutz vor Spaziergängern und Läufern, sondern vor dem zerstörungswütigen und unter dem Deckmantel der Verkehrssicherungspflicht agierenden Wittelsbacher Ausgleichsfonds. Wenn ich mir die abgeholzten Bäume anschaue, dann stehen hier eindeutig wirtschaftliche Interessen des WAF im Vordergrund. Der Neuburger Stadtrat ist aufgefordert, sich für die Belange der erholungssuchenden Bürger einzusetzen und dafür zu sorgen, dass der Englische Garten weiterhin frei zugänglich bleibt und solche zerstörerischen Einschläge zukünftig verhindert werden.
- Walter Rau, Neuburg: Tja, jetzt verlieren wir ortsnah eine wunderbare Möglichkeit der Naherholung. Machen wir halt Tagesausflüge an den Tegernsee – oh je! Ähnliches vergangenen Sommer am See in Joshofen, im Jahr zuvor das angedachte Vertretungsverbot für Fischer auf der Insel in der Staustufe Bergheim…diese Liste lässt sich problemlos fortführen. Kann der BürgerIn noch seine bayerische Natur zur Erholung nutzen? Erst nach hartnäckigem Widerstand der BürgerInnen wurden obige Maßnahmen rückgängig gemacht! Für mich sind diese letztendlichen Betretungsverbote – ursächlich wohl von der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen erlassen – ein Eingriff in von der bayerischen Verfassung gesicherte Bürgerrechte! Man lese Artikel 158; Art 163, Absatz 2 und Artikel 141, Absatz 3. Dieser sei zitiert: „Der Genuss der Naturschönheiten und die Erholung in der freien Natur, insbesondere das Betreten von Wald…ist jedermann gestattet.“
Englischer Garten in Neuburg: "Bild der Verwüstung"
Maria und Christoph Sax, Neuburg: Als wir neulich im Englischen Garten spazieren gehen wollten, hat sich uns ein Bild der Verwüstung geboten, sodass uns vor Entsetzen förmlich die Tränen gekommen sind. Wir halten es für alles andere als nachhaltig und umweltschonend, wenn man alles radikal und schonungslos abrasiert und mit schwerstem Gerät metertiefe Furchen im nassen Boden hinterlässt, gleichzeitig vorgibt, die massiven Flurschäden könnten dadurch ausgeglichen werden, dass man einen vergleichsweise kleinen Waldabschnitt vor Schädigung (?) durch Spaziergänger und Jogger schützt. So wird aus dem Ganzen kein Naturschutz, es bleibt ein Naturfrevel! Und das in einem FFH-Gebiet! Wenn man ferner bedenkt, dass das Gebiet einmal Teil eines Nationalparks hätte werden können, dann blutet einem das Herz.
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