Ankerzentrum erneut in der Kritik
In einer „Ingolstädter Erklärung“ fordern Parteien, Vereine und Engagierte menschenwürdige Lebensbedingungen für die Flüchtlinge in den Abschiebelagern.
In einer sogenannten „Ingolstädter Erklärung“ haben Parteien, Vereine, Verbände, Initiativen und eine ganze Reihe privater Unterzeichner die Lebensbedingungen für Flüchtlinge in der Anker-Einrichtung Manching/Ingolstadt als „menschenunwürdig“ kritisiert. Frauen und Kinder hätten es dort besonders schwer. Die Zustände in dem Abschiebelager wurden in den vergangenen Jahren schon oft bemängelt.
Ein „erschreckendes Bild“ von Ingolstadt
In der am Donnerstag veröffentlichten Erklärung heißt es: „Inhumane Lebensbedingungen für Asylsuchende sind kein geeignetes Mittel, Migration und Asyl zu steuern. Sie schwächen den gesellschaftlichen Zusammenhalt und das Vertrauen in die staatlichen Institutionen.“ Es dürfe nicht der Eindruck entstehen, so heißt es weiter, „dass an den BewohnerInnen des Anker-Zentrums Exempel statuiert werden, um weitere Flüchtende in den jeweiligen Heimatländern abzuschrecken. Das würde den Menschen unterstellen, dass sie sich aus leichtfertigen und unberechtigten Motiven auf die Flucht begeben haben. Menschen, die fliehen, erleben in aller Regel großes Leid, Gefahren und Heimatverlust.“ Wie schmerzlich das sei, wüssten auch viele Deutsche aus ihrer Familiengeschichte. Die Lager führten die Bewohner in die Depression, erschwerten die Integration und hinterließen bei denen, die abgeschoben würden, „ein erschreckendes Bild“ von Ingolstadt. Eine der Initiatorinnen der Erklärung, die frühere SPD-Stadträtin Gudrun Rihl (Amnesty International) befürchtet, dass sich hier allmählich so etwas wie eine „Zwei-Klassen-Menschlichkeit“ etabliere. Unterstützt wird die Erklärung neben vielen weiteren von den Grünen, den Stadtratsfraktionen von SPD und ÖDP, dem Kreisverband der Linken, von „Ingolstadt ist bunt“ sowie dem Bayerischen Flüchtlingsrat.
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