Auf Nimmerwiederhören
Mit der letzten Telefonzelle in der Neuburger Innenstadt stirbt mehr als ein schlichtes Häuschen. Was bleibt, sind Erinnerungen und Geschichte.
Sie setzt der Winterkälte vier schlichte Wände entgegen. Die Sonne fällt durch ihre Scheiben, im Inneren fühlt es sich warm an. Zuflucht auf rund einem Quadratmeter. Die Einrichtung ist spartanisch, aber zweckmäßig: ein pinkfarbener Hörer, solide Metalltasten und ein Schlitz für Münzen oder eine Telefonkarte. Mehr braucht es nicht zum Telefonieren. Eher weniger. Heute genügt ein Handy, Ruhe vermissen die wenigsten. In der Vergangenheit haben sich nur noch selten Gäste in Neuburgs letzte Telefonzelle in der Innenstadt direkt gegenüber dem Bahnhof verirrt, davon zeugt das Herbstlaub am Boden. Wenn nicht an einem der frequentiertesten Orte der Stadt, wo dann? Diese Frage stellte sich auch der Betreiber, die Deutsche Telekom. Die Folge: Im April wird das Häuschen abgebaut, dann fällt der Hörer zum letzten Mal in die Gabel.
Die Telefonzelle ist nicht einfach nur ein Häuschen, das verschwindet, es verschwindet mehr: Ein quadratisches Stück Kulturgut, ein Anker in der Landschaft, ein Ort, mit dem fast jeder, der kein Digital Native, also niemand ist, der in der digitalen Welt aufgewachsen ist, Geschichten und Erinnerungen verbindet. Heimliche Anrufe bei der Angebeteten, Lausbubenstreiche, die Leute aus dem Telefonbuch zu Zufallsopfern machten oder dramatische Rettungsaktionen: In einer Zeit, in der Kommunikationsmittel noch stationäre Inseln und keine omnipräsenten Alltagsbegleiter waren, hing nach Unfällen nicht selten das Leben an einer Telefonzelle.
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