Von Leben und Tod
Im Medizinhistorischen Museum Ingolstadt ist eine „Wunderkammer“ zu Gast
Tod und Vergänglichkeit werden heute weitgehend verdrängt. Das war vor Jahrhunderten ganz anders. Der Mensch der Renaissance und des Barocks lebte im Bewusstsein seiner Vergänglichkeit und setzte sich auch künstlerisch damit auseinander, wie die Sonderausstellung „Vergänglichkeit. Die Wunderkammer Olbricht zu Gast im Deutschen Medizinhistorischen Museum“ eindrücklich zeigt.
Ausgestellt sind 41 Exponate von internationalem Rang, wie die beiden Kuratoren der Ausstellung, Museumsdirektorin Marion Ruisinger und Kunsthändler Georg Laue aus München, betonen. Sie werden erstmals wieder gezeigt, seit Kunstsammler Thomas Olbricht sein Museum in Berlin vor anderthalb Jahren geschlossen hat. Kunst- und Wunderkammern waren in der Renaissancezeit bei wohlhabenden Fürsten nördlich der Alpen hochbeliebt. Sie zeigten damit ihr Interesse an exquisiter Kunst und nicht zuletzt, dass sie die finanziellen Mittel dafür besaßen – ein Prestigeobjekt also. Ruisinger und Laue haben für die Sonderausstellung Exponate herausgesucht, die das Thema Vergänglichkeit beleuchten, als Brückenschlag zum Ort der Ausstellung. An die verrinnende Zeit mahnen Sonnen- und Sanduhr, übertragen auf das menschliche Leben spiegelt sie sich im Alterungsprozess. Memento mori-Objekte, ein Paar Tödlein, das sich auf Signal eines Bewegungsmelders dreht und ein faszinierendes Schattenspiel an die Wand wirft, Elfenbeinmodelle von Stefan Zick sowie anatomische und pathologisch veränderte Elfenbeinköpfe mahnen an die Vergänglichkeit. Im Zentrum der Ausstellung befindet sich ein Refektoriumstisch mit einem Kunstschrank mit vielen Geheimfächern, Dosen und Behältern – ganz im Stil einer Wunderkammer der Renaissance. (hama)
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