Marienheim: Das Nest ist leer: Die Störche in Marienheim sind weg

VonMarcel Rother

Im Mai bauten zum ersten Mal Störche in Marienheim ein Nest, die Hoffnung auf Nachwuchs war groß. Inzwischen sind die Vögel verschwunden. Was ist passiert?

Es hätte alles so schön sein können: Junge Störche, die in der Sonne ihr neues Gefieder putzen, unter den Augen ihrer Eltern erste Flugversuche starten und Schnäbel klappernd auf Futter warten, bis sie groß genug sind, um auf ihren langen Beinen zu stehen – und als erste Störche von Marienheim aus die Welt erobern. Aus diesem Sommermärchen wurde nichts. Stattdessen ist das Nest seit Juni verwaist, niemand klappert, niemand flattert, und erst recht erobert niemand die Welt. Im Gegenteil: Es ist mucksmäuschenstill geworden um das Storchennest, nur dörre Äste strecken sich in den Himmel.

Was war passiert? „Ich weiß es nicht“, sagt Sandra Stowasser. Auf ihrem Grundstück hatte sie extra einen zwölf Meter hohen Baumstamm aufgestellt, samt selbst gebasteltem Nistplatz für die Vögel. Das ideale Heim für Störche, könnte man meinen. Dabei hat es auch gut begonnen: Im Frühjahr ließ sich tatsächlich ein junges Storchenpaar nieder, baute fleißig an dem Nest, das Storchenfräulein machte es sich darin gemütlich und Schaulustige beobachteten den Gatten beim Futter holen. Soweit, so gut. Doch dann, irgendwann im Juni, waren die Störche plötzlich verschwunden: „Von einem Tag auf den anderen“, erinnert sich Stowasser.

Neuburg Marcel Rother