Burgheim: Das erste Weihnachtsfest in Freiheit

VonGloria Geißler

Für Josef Koppold aus Dezenacker war der Heilige Abend im Jahr 1947 der schönste seines Lebens. Er erzählt warum.

An den Heiligen Abend vor 70 Jahren kann sich Josef Koppold noch ganz genau erinnern. Es war das erste Weihnachtsfest seit langer Zeit, das er wieder feiern durfte. Und es war wohl das schönste, das er in seinen 95 Jahren erfahren durfte. Er war am Leben, seine Eltern lebten und auch seine Schwester Anna. Mehr hatte sich der junge Mann nicht vom Christkind gewünscht in all den Jahren zuvor, als Weihnachten schlichtweg ausgefallen war.

Am 2. Oktober 1941 wurde Josef Koppold eingezogen. Der 18-Jährige musste in den Krieg. Als Gebirgs-artillerist war er bis zum Kriegsende in Osteuropa eingesetzt. Es war eine harte, entbehrungsreiche Zeit. Aber am schlimmsten war in all den Jahren die Weihnachtszeit. Im Kaukasus war es eisig kalt, die Soldaten froren erbärmlich. Während sie an ihre Lieben zuhause dachten und sich an die friedlichen Weihnachtsfeste vor dem Zweiten Weltkrieg erinnerten, waren sie auch am 24. Dezember Jahr für Jahr im Einsatz. „Wir mussten jederzeit damit rechnen, beschossen zu werden“, erzählt Josef Koppold.

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